Kulturmisnister Berset wie auch die Filmtage-Direktorin Seraina Rohrer erinnerten in ihren Ansprachen zur Eröffnung der diesjährigen Solothurner Filmtage an das sistierte Media-Abkommen mit der Europäischen Union. Dieses müsse dringend wieder aufgenommen werden, denn: «Der Schweizer Film verliert an Attraktivität», so Rohrer. Einheimische Produktionen hätten es zunehmend schwer, einen Platz in den europäischen Kinos zu bekommen.
Den Start in den Filmreigen machte am Donnerstagabend die Premiere von Mano Khalils Drama «Die Schwalbe». Im ersten Spielfilm des Berner Regisseurs mit syrisch-kurdischen Wurzeln macht sich eine junge Schweizerin in Kurdistan auf die Suche nach ihrem Vater. «Die Schwalbe» ist einer von neun Nominierten für den «Prix de Soleure».187 Filme stehen in den acht Tagen auf dem Programm der grossen Werkschau des Schweizer Films.
Das Publikum erwarten Premieren wie «Der grosse Sommer», der letzte Film mit Mathias Gnädinger, oder «Welcome to Iceland», ein skurriler Roadmovie mit Marcus Signer.
Schauspieler und Casting im Fokus
Im Spezialprogramm Fokus widmen sich die Filmtage unter dem Titel «Gut besetzt!» der idealen Besetzung von Filmrollen. An erster Stelle stehen für einmal also die Schauspieler. Eine von ihnen ganz besonders: Die Bündner Theater- und Kinoschauspielerin Ursina Lardi ist der Ehrengast der diesjährigen Filmtage. Eine ganze Reihe an Filmen illustriert die Bandbreite ihres Schaffens.
Enden werden die 51. Filmtage am Donnerstag mit der Vergabe des Publikumspreises «Prix du Public» und des renommierten «Prix de Soleure». Für letzteren sind neben «Die Schwalbe» als einzigem Spielfilm acht Dokumentarfilme nominiert.
Statistisch stehen die Chancen nicht allzu gut für Khalils bewegendes Drama: Noch nie hat die Jury den «Prix de Soleure» an einen Spielfilm verliehen. In diesem Jahr entscheiden die deutsche Schauspielerin Julia Jentsch, der rumänische Regisseur Calin Peter Netzer sowie die Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini über die Auszeichnung.