Ernst Lanz ist Alt-Gemeindepräsident von Gänsbrunnen, Betreiber eines Event-Bauernhofes im Dorf und ein Kämpfer für die Solothurner-Moutier-Bahn (SMB). Als in den 1990er Jahren über die Schliessung der Bahnlinie unterhalb des Juras gesprochen wurde, stand er für die Bahn ein. Jetzt tut er es wieder. Denn der Bund überlegt sich, diese Linie zu schliessen.
Strecke Solothurn-Moutier: Bus statt Zug?
«Wenn diese Linie zu geht, dann ist das, als würde man uns die Nabelschnur abtrennen», erklärt Lanz. Die Fahrt von Gänsbrunnen nach Solothurn dauert heute 18 Minuten mit dem Zug.
Mit dem Bus sei es «eine halbe Tagesreise», meint Ernst Lanz. Besonders für Schüler aus der Region, die in die Berufs- und Kantonsschulen nach Solothurn müssen, würde diese Reise mühsam werden.
Breite Allianz gegen Schliessung
Lanz ist nicht der einzige, der sich in jüngster Zeit für die SMB stark gemacht hat. Die SP des Kantons Solothurn, die Gemeindepräsidenten in der betroffenen Region Thal, der Naturpark Thal, der Tourismusverband: Sie alle würden sich gegen die mögliche Schliessung wehren, erklärt Lanz.
Auch Konrad Stuber, Geschäftsführer der Seilbahn Weissenstein AG, wäre über die SMB-Schliessung alles andere als erfreut: Ohne Bahn gibt es keine ÖV-Verbindung mehr zu Talstation der Bahn.
Es wäre schon fast ein Verbrechen, wenn die Linie zu geht.
Gegenüber verschiedenen Medien hatte der Bund zuletzt bestätigt, dass man alle Optionen prüfe, von einer Schliessung bis zu einer Umstellung auf einen Busbetrieb. Dafür gibt es mehrere Gründe: Auf der SMB-Linie müsste der Weissensteintunnel saniert werden. Kostenpunkt: 170 Millionen Franken. Gleichzeitig weist der Bund darauf hin, dass täglich nur rund 500 Personen die Bahnlinie benützen.