Das Komitee «Ja zu einer guten Volksschule - ohne Lehrplan 21!» hatte vor Jahresfrist eine Volksinitiative lanciert mit dem Ziel, dass der Lehrplan 21 überhaupt nicht eingeführt wird. Dem Komitee gehören Kantonsräte von EVP, CVP, SVP und der Grünliberalen an. Das Komitee hat eineinhalb Jahre Zeit, um 3000 gültige Unterschriften zusammenzubringen.
Prozess nicht abbrechen oder unterbrechen
Bei der Debatte im Kantonsrat gingen die Wogen am Dienstag hoch und dies teilweise quer durch die Fraktionen. Die vorberatende Kommission sowie FDP, SP und Grüne sprachen sich gegen eine Verschiebung aus. Man soll jetzt nicht Unruhe in die Sache bringen.
Die Kosten für die Einführung seien bereits eingeplant und der Aufwand bleibe auch bei einer Verschiebung gleich, hiess es von Seiten der FDP. Der bisherige Einführungsprozess laufe gut, meinte ein Sprecher der Grünen.
Dieser Prozess solle nicht unterbrochen oder abgebrochen werden. Man solle auf die Lehrerschaft hören und diese sei für eine Einführung auf 2018/19, forderte die SP. Eine Verschiebung bringe keinen Nutzen.
Aus Fehlern anderer Kantone lernen
Auf der anderen Seite schickten einzelnen Fraktionen Sprecher vor, die im Komitee «Ja zu einer guten Volksschule - ohne Lehrplan 21!» sitzen. Man solle die Sache gemächlicher angehen, als dies die Verwaltung tue, forderte Beat Künzli (SVP). Es herrsche nur deswegen grosse Eile, weil man Angst habe, es könnte noch mehr Widerstand geben.Die Schulen bräuchten jetzt Luft, sagte Peter Brotschi (CVP).
Man solle die Vorarbeiten jetzt ruhen lassen und sie in drei Jahren wieder hervornehmen. So könne man aus Fehler, die andere Kantone bei der Einführung des Lehrplans 21 begehen, lernen. René Steiner (EVP), ein weiteres Komiteemitglied, kritisierte, dass die Befürworter der geplanten Einführung viele falsche Argumente ins Feld führten.
Der Einführungstermin sei fixiert, der Prozess laufe und die Betroffenen seien damit einverstanden, sagte Bildungsdirektor Remo Ankli (FDP). Für neu ausgebildete Lehrpersonen, die alle im Hinblick auf den Lehrplan geschult sind, würde der Kanton Solothurn bei einer Verschiebung unattraktiv werden, hatte die Regierung zudem in ihrer schriftlichen Antwort auf den Vorstoss argumentiert.