Bundesrätin Simonetta Sommaruga eröffnet am Donnerstag die 48. Solothurner Filmtage. Das Festival bietet auch in der Ausgabe 2013 ein reichhaltiges Filmprogramm. Es dauert bis Ende Januar. Bereits zum zweiten Mal leitet die 35-jährige Seraina Rohrer das Festival als Direktorin.
Zusätzlicher Platz im Solothurner Konzertsaal
Rohrer konnte auf die Ausgabe 2013 hin ein dringendes Platzproblem lösen. Neu steht der Solothurner Konzertsaal wieder als Kinosaal zur Verfügung. Sie hoffe, dass es damit nun Platz für alle Gäste habe, erklärt Seraina Rohrer im Gespräch mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. «Ich denke aber, dass das Publikum vor allem am Wochenende auch mal einen anderen Saal aussuchen sollte als das Landhaus, die Reithalle oder den Konzertsaal.»
Gerade am Wochenende dürfte es trotz dem ausgebauten Platzangebot also immer noch Warteschlangen geben. Seraina Rohrer hofft aber nicht nur auf viel Publikum, sondern auch auf viele angeregte Diskussionen und Debatten. Sie will mit «ihrem» Filmfestival bewusst provozieren.
Eingeladen sind deshalb zum Beispiel die Regisseure Ulrich Seidl (Österreich) und Carlos Reygadas (Mexiko): Beide gelten als Vertreter des «radikalen Kinos». Seraina Rohrer hat diese Gäste bewusst ausgewählt. «Ja, ich möchte Diskussionen über den Film an diesem Festival», erklärt sie im Gespräch.
Regionale Filmempfehlung, die provoziert
Neben internationalen Gästen sind aber auch Vertreter des regionalen Filmschaffens im Programm der Solothurner Filmtage berücksichtigt. Eine besondere Empfehlung von Seraina Rohrer erhält der Film «Work Hard Play Hard». «Der Film ist eine Mischung aus Doku und Animationsfilm», sagt Rohrer. «Es geht um zwei Kokainsüchtige, zwei sehr unterschiedliche Süchtige.» Marcel Wyss aus Härkingen schrieb das Drehbuch und führte Regie.
Auch dieser regionale Film passt ins Konzept der Filmtagedirektorin. Im Filmbeschrieb heisst es: «Ein Film, der provoziert und kontrovers diskutiert werden wird.» Da ist er also wieder: Der Wille zur Debatte. Seraina Rohrer führt damit die Tradition ihres Vorgängers Ivo Kummer unbeirrt fort.