«Niemand erhöht gerne Gebühren», sagt KEBAG-Direktor Markus Juchlin gegenüber Radio SRF. Die tiefen Strompreise zwinge sie aber zu dazu, so Juchlin weiter. Früher hat die Kehrricht-Verbrennungsanlage wertvolle Metalle rückgeführt und mit dem aus der Abwärme produzierten Strom Geld verdient. Seit der Strompreis im Keller ist, fehlen diese Einnahmen. Man sei auf andere Quellen angewiesen.
«Früher verdienten wir 9 Rappen pro kWh, jetzt sind es noch 2,6»
Bis 2011 hatte die KEBAG mit der Papierfabrik Sappi und der Zellulose-Fabrik Borregaard ihre Energie-Grosskunden auf sicher. Diese fehlen mittlerweile. Gleichzeitig befinden sich die Strompreise auf einem historischen Tiefstand.
Der Finanzplan geht nicht mehr auf. Die KEBAG braucht mehr Einnahmen, vor allem um den geplanten Neubau für 2025 sicherzustellen. Dieser kostet rund 400 Millionen Franken und sei nötig, um «effizient und umweltgerecht» arbeiten zu können.
«Mit 135 Franken pro Tonne immer noch günstig»
Acht Prozent teurer wird die Kehrrichtentsorgung per 2016. Eine Rolle 35-Liter-Kehrrichtsäcke kostet dann zum Beispiel 10 Franken und 70 Rappen, anstatt 9.90. Eine Tonne Abfall kostet nun 135 Franken. Damit liegt die KEBAG unter dem nationalen Durchschnitt von 142 Franken pro Tonne.
«Die KVA's in der Schweiz sind voll ausgelastet»
In der Schweiz gibt es 30 Kehrricht-Verbrennungsanlagen. Diese sind im Verband VBSA zusammengeschlossen. «Alle Anlagen sind voll ausgelastet», sagt VBSA-Sprecherin Britta Freidel gegenüber Radio SRF. Deshalb sei eine Schliessung keine Option, sagt Freidel weiter.