«Anfänge. Débuts. Inizi. Entschattas» - so lautet das Motto der 35. Solothurner Literaturtage. Ein Neuanfang ist es auch für die neue Leiterin Bettina Spoerri, die frischen Wind in den Anlass bringt. Es finden mehr Diskussionen und Podien statt, erklärt Bettina Spoerri im Interview mit dem Regionaljournal. Zugleich erhalten junge Autoren sowie ältere Autoren, die ihre Erstlingswerke soeben herausgebracht haben, eine Plattform. «Es gibt mehrere Einzellesungen an allen drei Tagen, und ein Podium das sich mit dem Thema ‹Debüt› auseinandersetzt», erzählt Spoerri.
Gleichzeitig gehe es nicht darum, sich mehrheitlich auf das junge Publikum auszurichten und nun beispielsweise mehr auf Poetry-Slams zu setzen oder aufs Internet. «Viele junge Autoren kehren wieder zurück zu den Ursprüngen, und wollen nicht im Internet Texte publizieren sondern schreiben daheim im stillen Kämmerlein, und zwar auf Papier.»
Mehr Publikum ist ein Ziel der neuen Leitung
Es sei klar, dass auch ein Literaturfestival zum Ziel habe, mehr Leute anzulocken. «Es kann gar nie genug Publikum oder Leser geben», meint die gebürtige Zürcherin Spoerri. Die Solothurner Literaturtage hätten aber jetzt schon ein stattliches Publikum: «2012 kamen über 13‘000 Besucherinnen und Besucher.»
Vielseitige Leiterin
Dass Bettina Spoerri einen breiten Rucksack mitbringt, sei optimal für die Literaturtage, findet sie selbst. Ihr liege sowohl das Organisatorische wie auch die Kommunikation gegen innen und aussen. «Zudem kenne ich fast alle Autoren persönlich, und kann diese Kontakte nun gut nutzen», erklärt die 44-Jährige. So werde sie künftig bei Buchmessen im Ausland auch kräftig die Werbetrommel rühren für die Solothurner Literaturtage.
Mehrsprachigkeit ist wichtig
Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die Literaturtage mehrsprachig bleiben. Die Schweiz sei ein Land mit vier Sprachen, und diese Vielfalt gelte es auch in der Literatur abzubilden. So hat es auch an der 35. Ausgabe Autoren aus allen vier Landesteilen, aber auch aus dem Ausland. Bettina Spoerri hebt den New Yorker Autor Michael Cunningham hervor. Bekannte Schweizer Namen sind jedoch auch vertreten. So finden sich in der Autorenliste Namen wie Urs Widmer, Eveline Hasler oder Linus Reichlin.