Einmal mehr will der Solothurner Kantonsrat die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) dazu bewegen, vermehrt praxisorientiert zu arbeiten. Nachdem bereits die FDP im letzten Jahr einen entsprechenden Vorstoss lancierte und damit Erfolg hatte, zieht nun die SP nach.
Was soll FHNW tun – und was nicht?
Ihr Vorschlag: Die Regierung soll eine entsprechende Strategie ausarbeiten. Darin sollen die Profile von Fachhochschulen und Universitäten geschärft werden. Es soll klarer werden, wer eigentlich was tun soll – und was nicht.
Denn: Alle Parteien waren sich am Dienstag im Solothurner Kantonsrat einig darin, dass die FHNW mit ihrer Arbeitsweise immer näher rückt an das, was eigentlich die Universitäten tun.
Die Ausbildung wird theoretischer und verliert an Praxisbezug.
Am Schluss stimmten alle 94 anwesenden Kantonsräte für ein solches Strategiepapier. Auch Regierungsrat und Bildungsdirektor Remo Ankli sprach sich dafür aus. Aus seiner Sicht nähert sich aber nicht nur die FHNW den Universitäten an, sondern auch umgekehrt. «Es ist deshalb auch wichtig, beide Profile zu schärfen», so Ankli.
Unklarer Nutzen
Ob das Strategiepapier allerdings viel bringen wird, ist ungewiss. Es sei sehr wohl ein starkes Zeichen, erklärt Eugen Blüemli auf Anfrage des Regionaljournals Aargau Solothurn. Er ist Abteilungsleiter «Hochschulen» beim Kanton Solothurn.
Der Entscheid am Dienstagmorgen fiel einstimmig, und es war nicht der erste dieser Art.
Allerdings könne der Solothurner Kantonsrat der FHNW nicht in die Arbeit rein reden, erklärt Blüemli. Denn das Konkordat der Fachhochschule Nordwestschweiz besteht aus den vier Kantonen Solothurn, Aargau, Basel Stadt und Basel Landschaft.
Alle vier haben etwas zu sagen, wenn es um die Strategie der FHNW geht. Erst wenn weitere Kantonsparlamente oder Regierungen die gleichen oder ähnlichen Bedenken äussern würden, könnte sich in dieser Hinsicht etwas bewegen.