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Mann beseitigt Sprayereien an einer Mauer mit einem Hochdruckreiniger.
Legende: Solothurner Maler beseitigen Sprayereien zu einem günstigeren Tarif - doch weiss das kaum jemand. Keystone

Aargau Solothurn Solothurner Sprayer-Hotline (noch) kein Erfolg

Seit dem 1. Januar 2012 gibt es im Kanton Solothurn eine Meldestelle für Sprayer-Schäden. Doch die Aktion von Polizei, Gebäudeversicherung und Malern kam in ihrem ersten Jahr nicht in die Gänge. Nur gerade 10 Hausbesitzer wählten die Gratis-Hotline.

Für die einen sind sie Kunst – für die anderen ein Ärgernis: illegale Sprayereien. Alleine im Kanton Solothurn melden Hausbesitzer jährlich Sprayer-Schäden in der Höhe von rund 700‘000 Franken. Die effektiven Schäden dürften noch viel höher liegen, da viele Hausbesitzer die Sprayer nicht anzeigen und die Graffitis selber beseitigen oder stehen lassen.

Eine Aktion der Kantonspolizei, der Gebäudeversicherung und des Maler- und Gipserunternehmerverbandes hätte den Sprayern im Kanton Solothurn 2012 ihr Hobby vermiesen sollen. Die Idee: Hausbesitzer können sich auf der Gratis-Nummer 0800 111 700 melden, und ein Maler wird dann innerhalb von 72 Stunden die Sprayereien beseitigen.

Maler arbeiten günstiger

Indem man die Sprayereien schnell entfernt, werden die Sprayer vergrault; man nimmt ihnen die Motivation, an diesem Ort nochmals etwas hinzusprayen. Den Maler bezahlen müssen die Hausbesitzer oder deren Versicherung selbst. Die Maler- und Gipserunternehmen, die bei der Aktion mitmachen, bieten ihre Dienste jedoch zu günstigeren Konditionen an.

In der Praxis hat die Sprayer-Hotline allerdings nicht funktioniert. Nur gerade 10 Mal habe das Telefon im Jahr 2012 geläutet, sagt Hans Gassler vom Maler- und Gipserunternehmerverband dem SRF-Regionaljournal. Gassler selbst hatte in seiner Region keinen einzigen Auftrag aufgrund der Sprayer-Hotline. Von den wenigen Anrufern wollten nicht einmal alle Sprayereien melden. Einige waren der Meinung, sie könnten bei der Meldestelle ihre Hagelschäden angeben.

Werbung soll Sprayer-Hotline bekannt machen

Der Grund für den Misserfolg: Die Initiative mit der Sprayer-Hotline war «SO-Sprayfrei» getauft worden. Wie sich herausstellte war dieser Name aber einem anderen, geschützten Begriff sehr ähnlich. Die Solothurner Sprayerei-Bekämpfer konnten den Namen deshalb nicht mehr benutzen und verzichteten in der Folge auf Werbung, weshalb die Meldestelle bei einem grösseren Kreis von Hausbesitzern gar nie bekannt wurde.

2013 soll dies nun ändern. Unter dem neuen Namen «SO-Sprayclean» und mit mehr Werbung soll die Initiative endlich Erfolg haben. Unter anderem wird die Kantonspolizei Solothurn mit Flyern auf die kostenlose Anti-Sprayer-Hotline 0800 111 700 aufmerksam machen.

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