In der Stadt Solothurn kann man an verschiedenen Orten Gutscheine kaufen, die sich in vielen Geschäften der Stadt wie Bargeld verwenden lassen. Es gibt Gutscheine à 20, 50 und 100 Franken, sie sind mindestens drei Jahre gültig. Offenbar verpassen es aber viele Leute, ihre Gutscheine rechtzeitig einzulösen.
Die Gewerbevereinigung, welche die Gutscheine verwaltet, verbucht auch für das Jahr 2015 wieder Einnahmen aus verfallenen Gutscheinen, rund 45'000 Franken. Christoph Rölli, Präsident der Gewerbevereinigung, beschwert sich nicht über das Geld: «Das Kapital steht für verschiedene Aktionen zur Verfügung.» Man könne damit zum Beispiel Werbung für das Einkaufen in der Stadt machen.
Gutscheine werden mehrheitlich eingelöst
Weshalb so viele Leute Gutscheine nicht einlösen, das kann sich die Gewerbevereinigung auch nicht erklären. «Es liegt vermutlich einfach in der menschlichen Natur», mutmasst Rölli. Auch er selber vergesse ab und zu einen Gutschein irgendwo in einer Schublade. Aber was, wenn sich das ändert?
Falls plötzlich alle Leute ihre Gutscheine auch einlösen würden, würden in der Kasse der Vereinigung 45'000 Franken fehlen. Das wäre aber kein Problem sagt der Präsident: «Wir haben gut aufgestellte Finanzen und könnten auf den Betrag notfalls auch verzichten.»
Allerdings geht man bei der Gewerbevereinigung nicht davon aus: Auch für das laufende Jahr finden sich im Budget geplante Einnahmen von 45'000 Franken aus nicht eingelösten Gutscheinen.
Ausserdem müsse man sehen, betont Christoph Rölli, dass es trotz der gross erscheinenden Summe, nur ein kleiner Teil der Gutscheine sei, der nicht eingelöst werde. Jedes Jahr machen Geschäfte mit den Gutscheinen einen Umsatz von rund 2,8 Millionen Franken oder anders gesagt: Rund 98 Prozent der Gutscheine werden auch eingelöst.