Der Kanton Bern prüft, ob er das Hellchöpfli als Standort für einen Windpark in seinen Richtplan aufnehmen will. Der Kanton Solothurn muss sich in der Vernehmlassung dagegen aussprechen, das hat der Kantonsrat am Mittwoch mit grossem Mehr entschieden.
Bei der Beurteilung von Windpark-Projekten der Nachbarkantone solle die Solothurner Regierung die gleichen Kriterien anwenden wie für eigene Windpark-Standorte, wurde im Parlament gefordert.
Berner Windräder würden die Natur zu stark zerstören.
Demnach seien Windräder auf der bernischen Seite des Hellchöpfli aber undenkbar – im Gegensatz zur Solothurner Schwängimatt nur wenige hundert Meter weiter östlich. Ein Windpark auf dem Hellchöpfli wäre von weit her einsehbar, und die Masten grösser als auf der Schwängimatt, wurde im Kantonsrat kritisiert.
Auch bei der Solothurner Regierung stossen die Berner Pläne auf dem Hellchöpfli auf Ablehnung, wie sie in der Antwort auf den Vorstoss von Edgar Kupper (CVP) verdeutlicht: «Die Erschliessung wäre nur über die Solothurner Seite möglich und stellt mit vorgesehenen, umfangreichen Rodungen und Ausbauten einen gewaltigen Eingriff in die Natur und Landschaft dar».
Andere Windparks von Nachbarkantonen sind willkommen
Grundsätzlich hat die Solothurner Regierung allerdings nichts gegen Windparks an der Kantonsgrenze. Im Gegenteil könne es sogar Sinn machen, über die Grenzen hinweg geeignete Gebiete zu fördern.
Ein gutes Beispiel dafür sei der in Planung begriffene Windpark Grenchenberg, wo direkt angrenzend in der Berner Gemeinde Court ebenfalls ein Windpark entstehen soll. Auch der Windpark im Gebiet Burg zwischen Kienberg und Oberhof werde mit dem Kanton Aargau zusammen über die Kantonsgrenzen hinweg koordiniert.