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Behindertes Kind auf einem Hochstuhl in einem Schulzimmer.
Legende: Bislang gibt es im Blumenhaus Buchegg fast nur Platz für Kinder. Mit dem Neubau können auch 18-Jährige hier bleiben. zvg

Aargau Solothurn Solothurner zeigen Herz fürs Blumenhaus Buchegg

Das Blumenhaus Buchegg ist der grösste Arbeitgeber im Bucheggberg und ein Zuhause für Menschen mit einer geistigen und mehrfachen Behinderung. Nun wird das Zuhause grösser, das Blumenhaus kann ausbauen. Die Baubewilligung ist erteilt und die Spendenfreudigkeit in der Region gross.

Noch dieses Jahr fahren die Bagger auf. Es wird ein Meilenstein sein fürs Blumenhaus Buchegg. Gebaut wird ein neues Erwachsenen-Wohnheim. Heute bietet das Blumenhaus 19 Wohnplätze für Erwachsene, künftig werden es mit 46 mehr als doppelt so viele sein.

Das Blumenhaus Buchegg

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Mit derzeit 120 Mitarbeitern ist das Blumenhaus der grösste Arbeitgeber im Bucheggberg. Es bietet für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer geistigen Behinderung eine Sonderschule mit Internat, eine geschützte Werkstatt und ein Wohnheim mit Tagesstätte. Die Institution hat mit dem Kanton Solothurn Leistungsvereinbarungen abgeschlossen.

Der Vorteil des Neubaus: Kinder, die im Blumenhaus gross geworden sind und sich hier zu Hause fühlen, können künftig im Bucheggberg bleiben. Heute müssen sie nach Erreichen des 18. Altersjahrs oft in andere Institutionen verlegt werden – ein grosser Einschnitt für die geistig mehrfach behinderten Menschen.

Das Gründerhaus wird abgerissen

Für zehn Millionen Franken wird nicht nur das neue Heim gebaut, sondern auch das bisherige renoviert. Das bisherige Wohnheim für Erwachsene bietet nicht nur zu wenig Platz, sondern genügt auch den hygienischen und technischen Anforderungen nicht mehr.

Blumenhaus-Leiter Roger Schnellmann freut sich auf die Zukunft, wie er im Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF sagt. Gleichzeitig muss das Blumenhaus aber ein wichtiges Stück Vergangenheit hinter sich lassen, und das tut Vielen weh. Das Hochstudhaus, in dem vor 70 Jahren die ersten drei Kinder die Sonderschule von «Mutterli» Ella Geigenmüller besuchten, muss dem Neubau weichen und wird abgerissen.

Zwar galt das historische Haus als schützenswert, doch der Solothurner Regierungsrat hat das Bedürfnis der behinderten Menschen als wichtiger eingestuft.

Man habe das Hochstudhaus zwar dem Museum Ballenberg angeboten, erzählt Schnellmann, dort habe man das Angebot aber abgelehnt, es gebe ja noch viele alte Hochstudhäuser.

Solothurner zeigen sich spendenfreudig

Erfreut zeigt sich Schnellmann auch bezüglich der Spendenaktion. Diese läuft rund. Bereits sind 3,7 Millionen Franken für den Neubau gespendet worden. Insgesamt will das Blumenhaus die Hälfte der nötigen 10 Millionen Franken mit Spenden finanzieren, die andere Hälfte stammt aus Eigenmitteln und einem Bankkredit.

Firmen, Vereine und Private in der Region sammeln wie wild, hat man den Eindruck. Und gemäss Schnellmann täuscht der Eindruck nicht. Die Solidarität mit den behinderten Menschen sei gross. 2015 will der Blumenhaus-Leiter das Spendeziel von 5 Millionen erreicht haben, noch bevor der Neubau bezugsbereit sein wird.

Der grösste Arbeitgeber der Region wird noch grösser

Sollten die fünf Millionen nicht mittels Spenden erreicht werden, könnte das Blumenhaus einen höheren Bankkredit aufnehmen. Dadurch würden aber die Betriebskosten steigen, das will die Institution verhindern.

Heute beschäftigt das Blumenhaus Buchegg 120 Mitarbeiter und ist damit der grösste Arbeitgeber im Bucheggberg. Nach dem Ausbau werden auch mehr Mitarbeiter benötigt. Gemäss Leiter Roger Schnellmann werden 25 bis 30 zusätzliche Stellen geschaffen.

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