Zwei Wochen ist es her, dass der Parteipräsident der SP Olten die Anmeldefrist für die Stadtpräsidiumswahlen verschlafen hat. Die halbe Schweiz lachte damals über die SP Olten, die seit langem das Stadtpräsidium besetzten möchte, und die nun nicht antreten darf.
In der Geschäftsleitung muss etwas passieren
Zwei Wochen reichten den gut 30 anwesenden Parteimitgliedern der SP Olten nicht, um die herbe Schlappe zu verdauen. Sie fanden klare Worte für das Geschehene. Von einem «Schlag in die Magengegend» und von einem «unverzeihlichen Fehler» war die Rede. Man hätte dem offensichtlich überforderten Präsidenten besser auf die Finger schauen müssen, fanden mehrere Redner.
Kritisiert wurde denn auch nicht in erster Linie der inzwischen zurückgetretene Parteipräsident, sondern die gesamte Geschäftsleitung der SP Olten. Nun gelte es, die Strukturen zu analysieren und verbessern, waren sich die Parteimitglieder einig. Um dies gründlich zu machen, wird dem Thema noch diesen Sommer eigens eine ganze Parteiversammlung gewidmet. Bis dahin wird auch das Parteipräsidium nicht neu besetzt.
Schelbert als logische Konsequenz
Neben dem Wundenlecken rang sich die SP Olten an der ausserordentlichen Parteiversammlung auch zu einem Entscheid bezüglich der Stadtpräsidiumswahlen vom 9. Juni durch. Die Unterstützung des CVP-Kandidaten Martin Wey kam für die Partei nicht in Frage. Auch von der Möglichkeit, die Wähler dazu aufzurufen, einen leeren Wahlzettel in die Urne zu werfen, wollte niemand etwas wissen.
Einige Diskussionen gab es noch für die Option der Stimmfreigabe. Aber schliesslich fiel der Entscheid, die Grüne Iris Schelbert zu unterstützen mit 31 zu nur einer Gegenstimme deutlich aus. Schelbert sei der logische Entscheid, so ein Parteimitglied. Und sie biete immerhin doch noch die Möglichkeit, den Bürgerlichen endlich das Stadtpräsidium wegzuschnappen. Auch der verhinderte SP Stadpräsidiumskandidat Peter Schafer sprach sich für Iris Schelbert aus.