Die Aargauer Berufsberatungsstelle, genannt «ask!», bekommt in diesem Jahr über 10 Prozent weniger Geld vom Kanton. Aus diesem Grund werde die beiden Standorte Bad Zurzach und Zofingen Ende Juni geschlossen.
Die Beratungsstelle überdachte ausserdem ihr Konzept grundsätzlich und kam zu folgendem Schluss: Nicht mehr alle Beratungen können unentgeltlich angeboten werden. So müssen Jugendliche, die über 25 Jahre alt sind und eine Berufsbildung haben, seit dem 1.1.2016 für Beratungen bezahlen.
Erweitertes Angebot trotz Sparmassnahmen
Neben dieser Neuerung weitet die Beratungsstelle ausserdem ihr Angebot aus und bietet neu auch verschiedene Kurse an, beispielweise in der Laufbahnberatung. Auch Psychotherapien und Coachings werden von «ask!» angeboten.
Die Beratungsstelle hat wegen des Sparkurses des Kantons weniger Personal, weitet ihr Angebot aber trotzdem aus, um attraktiv zu bleiben. Keine leichte Aufgabe sagt Thomas Eichenberger, Geschäftsführer von «ask!», aber:
Wir sind mit dieser Strategie auf dem richtigen Weg, aber es ist eine riesige Herausforderung.
Im selben Boot sitzt Lilian Studer, Geschäftsführerin des Blauen Kreuzes. Der Kanton strich dem Blauen Kreuz nämlich den gesamten Leistungsauftrag für die Suchtberatung. Somit hat Studer in diesem Jahr ebenfalls rund 10 Prozent weniger Geld zur Verfügung. Doch auch das Blaue Kreuz hat entschieden: das Angebot bleibt erhalten, es müsse nun aber effizienter gearbeitet werden. Studer hofft ausserdem, dass die zweite Brockenstube des Blauen Kreuzes bald Gewinn abwirft.
Wir machen unsere Klienten vermehrt auf unsere Situation aufmerksam, so dass sie vielleicht auch ein bisschen Geld spenden.
Auch sonst gehe das Blaue Kreuz vermehrt auf Sponsorensuche.
Zwei Beratungsstellen also, die ihr Angebot trotz weniger Geld nicht verringern, sondern eher ausbauen. Das Ziel ist offensichtlich: Sie wollen weniger abhängig sein vom Kanton, wenn dieser wieder einmal sparen muss.