Jugend und Sport ist die grösste Sportförderung des Bundes, mit über 800'000 Teilnehmenden. Alleine im Aargau profitieren rund 45'000 Kinder von solchen Beiträgen, im Kanton Solothurn sind es 26'000. Nun hat der Bund pro Organisation weniger Geld zur Verfügung. Die Konsequenz: die Finanzierung der Pfadi- oder Jungschilager ist gefährdet.
Heute gibt für jedes Kind im Lager pro Tag 7.60 Franken. Nun sollen diese Beiträge ab August 2015 auf 5.70 Franken gesenkt werden. So will es der Bund. Das macht fast 25 Prozent der jetzigen Beiträge aus. Die Jugendorganisationen wehren sich deshalb. Auch weil die Budgets für die Lager für dieses Jahr schon gemacht sind.
Immer mehr Kinder in den Vereinen
Der Bund stellt dem Bundesamt für Sport zwar wie bisher 80 Millionen Franken zur Verfügung. Aber: das Geld reicht nicht aus, weil es immer mehr Kinder gibt, die den Vereinen beitreten. Der Bund wollte das Geld für Jugend und Sport (J&S) aber nicht erhöhen. Somit muss Jugend und Sport die Beiträge für die Vereine kürzen.
Die Vereine sind Opfer ihres eigenen Erfolgs.
Mit dieser Kürzung leiden vor allem die Jugendvereine wie Pfadi, welche sehr auf die Beiträge von J&S in ihren Lagern angewiesen sind. Die Kürzung könnte beträchtliche Auswirkungen haben. Die Lagerbeiträge der Kinder, für die Eltern müssen erhöht werden.
Die Befürchtung der Vereine: Eltern könnten ihre Kinder aus Kostengründen nicht mehr ins Lager schicken. «Für Eltern mit mehreren Kindern in der Pfadi kann das ein teures Abenteuer werden», sagt der Flintsch, ein Leiter der Pfadi Aarau im Interview mit Radio SRF.
Werden die Beiträge wieder erhöht?
Im Parlament wird in der Sommersession darüber diskutiert, ob die Beiträge wieder erhöht werden sollten. Der Ständerat setzte sich am Montag bereits dafür ein. Er überwies mehrere Vorstösse, die eine Erhöhung des Gesamtbeitrages fordern. Es wären wohl zusätzliche 18 Millionen Franken nötig, sagte Bundesrat Ueli Maurer in der Debatte der Sommersession.
Lobo von der Pfadi-Kantonsleitung Aargau glaubt, dass es nicht die Absicht vom Parlament war, dass Jugend und Sport die Beiträge kürzen musste. «Es war eine Frage, wer wann und wo im Parlament im richtigen Moment einen Antrag gestellt hat», glaubt der Pfadi-Kantonsleiter. Darum hat die Pfadi Aarau zum Beispiel grosse Hoffnung, dass die Beiträge schnellstmöglich wieder erhöht werden.