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Aargau Solothurn Spektakulärer römischer Münzschatz im Aargau per Zufall entdeckt

Was für ein Fund! In Ueken im Fricktal hat ein Landwirt per Zufall einen der grössten Münzschätze der Schweiz entdeckt. Die über 4000 Münzen aus der Römerzeit sind aussergewöhnlich gut erhalten, Aargauer Archäologen jubeln. Aussergewöhnlich ist auch, wie die Münzen gefunden wurden.

Die Münzen sind sehr gut erhalten und stammen aus der Zeit um 295 nach Christus. Das teilt die Kantonsarchäologie Aargau am Donnerstag in fast überschwänglicher Freude mit. Die Fachleute gehen davon aus, dass die Münzen kurz nach der Prägung aus dem Verkehr gezogen und vergaben worden waren.

Die Münzen lagen also mehr als 1700 Jahre gut versteckt unter Erde – bis sie im Juli 2015 ein Landwirt in Ueken im Fricktal in seiner Kirschbaumplantage auf dem Chornberg fand.

Der eigentliche Finder ist der Maulwurf

Der Landwirt entdeckte zunächst auf einem Maulwurfhügel einige grün schimmernde Münzen. Dann ist es also letztlich dem Maulwurf zu verdanken, dass der Schatz überhaupt gefunden wurde? «Das kann man so sagen», meint Kantonsarchäologe Georg Matter im Interview mit Radio SRF. Der Maulwurf hat die ersten Münzen ans Tageslicht befördert.

Die Bauernfamilie erinnerte sich daran, dass wenige Monate zuvor im nahen gelegenen Frick eine römische Siedlung ausgegraben worden war. Der Landwirt informierte die Kantonsarchäologie, die dessen Vermutung bestätigte: Die aussergewöhnlich gut erhaltenen, fast prägefrischen Münzen stammen aus der Römerzeit.

Ausgrabungen unter Geheimhaltung

Nach der Meldung des Bauern sicherten die Archäologen die Fundstelle. Unter strenger Geheimhaltung liess der Kanton im September eine Ausgrabung machen und vollendete das Werk des Maulwurfs.

«Was wir dann innerhalb von drei Tagen freilegen, dokumentieren und bergen konnten, übertrifft alle Erwartungen bei Weitem», sagt Kantonsarchäologe Georg Matter. Es gebe nur vereinzelt vergleichbare Münzschätze.

Was wir hier bergen konnten, übertrifft alle Erwartungen bei Weitem.
Autor: Georg Matter Kantonsarchäologe Aargau

Die Archäologen legten bis Anfang November immer mehr Münzen aus dem Ackerboden frei. Auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern wurden insgesamt 4166 römische Münzen geborgen. Alle Münzstücke wiegen zusammen rund 15 Kilogramm.

Bronzemünzen mit hohem Silbergehalt

Es handelt sich um besonders hochwertige Bronzemünzen, die einen hohen Silbergehalt von fünf Prozent aufweisen, wie die Untersuchungen ergaben. Die Prägungen auf der Vorder- und Rückseite sind gut lesbar.

Die Kantonsarchäologie geht davon aus, dass die Münzen so gut erhalten sind, weil diese unmittelbar nach ihrer Prägung aus dem Verkehr gezogen worden waren. Mindestens ein Teil der Münzen sei in Säcken aus Stoff oder Leder in der Erde vergraben worden.

Das römische Reich hatte Ende des 3. Jahrhunderts Probleme. Politisch, militärisch und wirtschaftlich steckte es in der Krise. Die Inflation sei hoch gewesen, erklärt Kantonsarchäologe Georg Matter, deshalb habe wohl jemand die Münzen mit ihrem hohen Silbergehalt für wertvoll gehalten und als Ersparnis für später vergraben.

Münzschatz gehört der Allgemeinheit

Über den damaligen Wert der 4166 Münzen, die nun gereinigt und weiter untersucht werden, können die Archäologen bislang einzig Vermutungen anstellen. Klar ist, dass es sich um ein beträchtliches Vermögen in der Grössenordnung von einem bis zwei durchschnittlichen Jahreseinkommen handeln muss, wie es heisst.

Der archäologische Bodenfund gehört gemäss Gesetz der Allgemeinheit. Georg Matter möchte die Münzen deshalb der Öffentlichkeit zeigen. Er nennt das Vindonissea Museum in Brugg oder die Regionalmuseen Fricktaler Museum oder Museum Schiff Laufenburg als mögliche Ausstellungsorte.

Und was hat der Bauer von seinem Fund, den er vorschriftsgemäss dem Kanton gemeldet hat? «Ruhm und Ehre, und eine Flasche Wein», stellt Kantonsarchäologe Matter in Aussicht.

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