Schon bald fahren die Baumaschinen auf. Das Stadttheater Solothurn geht dann auf Wanderschaft. Vorstellungen gibt es im Restaurant Kreuz, im Kunstmuseum, im Konzertsaal und in der Rythalle.
An all diesen verschiedenen Orten eine Infrastruktur aufzubauen, die Tickets zu verkaufen, die Produktionen zu planen, ist ein riesiger Aufwand. Aber er lohne sich, meint Markus Jenal, Präsident des Unterstützungsvereins «Freunde des Stadttheaters»: «Es ist eine grosse Chance für das Theater, sich zu zeigen und den Bekanntheisgrad zu steigern.»
Er hofft, dass die Vorstellungen – von denen es mehr gibt, weil die Räume kleiner sind – ein neues Publikum anspricht, nämlich Leute, die normalerweise nichts mit Theatersesseln in rotem Plüsch anfangen können.
Auch auf dem Zeughausplatz spielt das Stadttheater. Es sind Open-Air-Vorstellungen. «Theater kann es nie genug geben», sagt Markus Jenal. Er hat keine Angst, dass es in Solothurn zu viele Open-Air-Vorstellungen gibt.
Das Stadttheater Solothurn gehört zum «Theater Orchester Biel Solothurn» (Tobs). Dieses Mehrspartenhaus stellte am Dienstag das Programm für die nächste Saison vor. Es ist das erste Programm des neuen Intendanten Dieter Kägi.
Viele neue Ideen flossen in den Spielplan ein. Neu pflegt das Tobs die Sparte Tanz. Im Schauspiel kommt die Uhrenindustrie vor, «Tic Tac» heisst das Projekt. Und ungewohnte Töne wird man von Rapper Greis hören.
Dieter Kägi freut sich auf die Arbeit in der «Provinz»: In Biel hat er angefangen mit Theaterinszenierungen, vor seinem Amt als Tobs-Intenand leitete er die Opera Ireland in Dublin. «Es ist die Liebe zu Biel, die mich zurückbringt. Und so geht es auch anderen Leuten, die an grossen Orten spielen, aber immer gern zu uns kommen.»