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Bild 1 von 12. Die Schlacke wird mit einem gepanzerten Fahrzeug aus der Halle ins Freie gebracht. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 12. Hier liegt die Schlacke nun zur Kühlung. Vorher jeweils zehn Stunden, seit dem Vorfall vom Samstag zwölf Stunden. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 12. Mehrere Kübel kühlen draussen. Auf jedem steht, wie lange er schon draussen gelagert wird. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 12. Die Schlacke sieht von aussen ein wenig aus wie Vulkangestein. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 12. Die Produktionshalle für Bau- und Betonstahl. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 12. Aus der Öffnung des Walzwerkofens kommt der Baustahl. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 12. Dabei ist Stahl in diesem Stadium zwischen 1100 und 1200 Grad heiss. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 12. Stahl wird mit Wasser abgespritzt damit er keine Rückstände hat. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 12. Stahl kommt auf die Fertigstrasse. Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 12. Hier ist der Stahl zirka 800 Grad heiss. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 12. Der abgekaltete Stahl kommt auf dei Kühlung. Gebraucht wird er unter anderem für den Bau. Bildquelle: SRF.
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Bild 12 von 12. Daniel Aebli ist Geschäftsführer der Stahl Gerlafingen. Bildquelle: SRF.
Am Samstagmorgen machte so mancher Gerlafinger grosse Augen: Gesteinsbrocken, manche so gross wie Fäuste oder gar mehrere Kilo schwer, hatten überall im Dorf eingeschlagen. In Häusern, aber auch in Autos fanden sich Einschusslöcher. Verletzt wurde – bis auf einen Hasen – niemand.
Schlacke-Explosion wegen «Verpuffung»
Auslöser war – nicht zum ersten Mal – das Stahlwerk Gerlafingen. Schlacke, ein Nebenprodukt der Stahlverarbeitung, war in einer Grube gelagert worden und verpuffte dort. «Am Samstagmorgen um etwa 4 Uhr kam es zu einer sogenannten Verpuffung», erklärt Daniel Aebli, Geschäftsführer des Stahlwerks Gerlafingen, gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn.
Das sei vergleichbar mit dem Vorgang, wenn Wasser auf eine heisse Herdplatte gespritzt wird: Es erhitzt sich stark und spritzt dann in alle Richtungen. Der Unterschied zu Gerlafingen: Dort verpuffte nicht Wasser, sondern Schlacke. Aebli erhielt am Samstagmorgen um 5 Uhr die Nachricht, was geschehen war.
Auch das Netz konnte die Schlacke nicht bremsen
Offenbar war die Schlacke noch zu wenig abgekühlt. Und: «Für eine Verpuffung braucht es zudem eine grosse Menge Wasser», erklärt Aebli. Schuld könnte der hohe Wasserstand der Emme sein, die gleich neben dem Stahlwerk vorbeifliesst.
In diesen Tagen wird genauer abgeklärt, was zu dieser Verpuffung geführt hat. Bis im Herbst soll klar sein, wie man die Bevölkerung vor weiteren solchen Vorfällen schützen kann. Sicher ist: Das Netz, welches über der Grube aufgespannt war, konnte die fliegenden Gesteinsbrocken nicht stoppen.
Der dritte Fall seit 2002
Über der Grube befand sich ein Netz, ähnlich wie diejenigen zum Schutz vor Steinschlag. Das Netz ist nun beschädigt und wurde am Montagnachmittag von Experten inspiziert. Es brauche noch strengere Massnahmen, resümiert Aebli. Denn: Es ist nicht das erste Mal, dass eine Verpuffung für fliegende Gesteinsbrocken in Gerlafingen sorgt. Bereits 2002 und 2011 gab es ähnliche Ereignisse, bestätigt Aebli.
Auf die Frage, warum das schon wieder passiert ist, antwortet Daniel Aebli: «Das muss man relativ anschauen: Wir arbeiten rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.» Das Stahlwerk Gerlafingen produziere 700‘000 Tonnen Stahl im Jahr und 90‘000 Tonnen Schlacke, informiert Aebli. «Wir arbeiten sehr intensiv in diesem Prozess. Natürlich wollen wir solche Ereignisse vermeiden. Aber zuerst einmal müssen wir jetzt die Situation genau analysieren und dann die Schlussfolgerungen daraus ziehen.»
Happiger Produktionsausfall für das Stahlwerk
Als Sofortmassnahme hat er nun angeordnet, dass die Kübel mit der noch heissen Schlacke zwei weitere Stunden auskühlen müssen, bevor sie in die Grube kommen. «Statt zehn Stunden bleibt die Schlacke nun zwölf Stunden dort», erklärt Aebli. Zudem behalte man den Pegelstand der Emme künftig besser im Auge. Was weiter getan wird, wird sich zeigen, sobald die genaue Ursache bekannt ist.
Die genaue Schadensumme, welche die Gesteinsbrocken angerichtet haben, ist noch nicht bekannt. Allein auf dem Gelände des Stahlwerks Gerlafingen dürfte die Schadenssumme mehrere 10‘000 Franken betragen. Weil die Produktion nach diesem Zwischenfall für fünf Stunden ausgesetzt wurde, dürften dem Stahlwerk zudem Einnahmen verloren gegangen sein von rund 300‘000 Franken.