In Laufenburg im aargauischen Fricktal wurden 1958 die Stromnetze Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz auf der 380-Kilovolt-Spannungsebene zusammengeschaltet. Das gilt als Geburtsstunde des europäischen Stromnetzes. Das zentrale Schaltfeld ist bei den Fachleuten als «Stern von Laufenburg» bekannt.
Erneuert wird nun die in den 1950er-Jahren erstellte 220-Kilovolt-Freiluftschaltanlage. Diese besteht aus elf Schaltfeldern und zwei Kuppelfeldern auf einer Fläche von fast 25'400 Quadratmetern. Das entspricht einer Fläche von mehr als drei Fussballfeldern.
Die neue gasisolierte Schaltanlage wird in einem Gebäude installiert. Mit 615 Quadratmetern beansprucht die Anlage gerade mal 2,5 Prozent der Fläche der bestehenden Freiluftschaltanlage. Die Anlage wird aus acht Schaltfeldern und einem Kuppelfeld bestehen.
Die Anlage soll bis 2016 fertiggestellt sein. Nach der Inbetriebnahme des Neubaus soll die bestehende Freiluftschaltanlage zurückgebaut und fachgerecht entsorgt werden. Vom Projekt nicht betroffen ist die grössere 380-Kilovolt-Schaltanlage.
Der «Stern von Laufenburg» ist ein bedeutender Knotenpunkt im europäischen Übertragungsnetz. Vor drei Jahren hatte das Institute of Electrical and Electronic Engineers mit Sitz in New York die Anlage als historischen Meilenstein in der Stromgeschichte gewürdigt. Die Schaltanlage habe mit ihrer damaligen Technologie
erste weltweite Standards in der Hochspannungstechnik gesetzt, hiess es.
Netzausbau notwendig
Laut Swissgrid sind in der Schweiz Investitionen von rund 4,5 Milliarden Franken für die Erneuerung und rund 1,5 Milliarden Franken für den Ausbau des Übertragungsnetzes notwendig. Mit Blick auf das strategische Netz 2020 stehen 40 Ausbauprojekte im Übertragungsnetz an.