Der FC Solothurn ist sportlich in der Krise, dümpelt am unteren Ende der Rangliste in der 1. Liga classic. Auch finanziell steht es beim Verein nicht zum Besten. Und die letzten Wochen waren zusätzlich geprägt von einer wüsten Schlammschlacht im Vorstand.
Eine Einigung, die geheim bleibt
Zumindest diese öffentlichen Streitigkeiten will der Vorstand nun beenden, wie es in einer Mitteilung vom späten Dienstagabend heisst. «Die zerstrittenen Parteien in der Geschäftsleitung des FC Solothurn haben sich gemeinsam auf einen Weg aus der Krise festgelegt», heisst es wörtlich. Wie diese Einigung aussieht, bleibt allerdings geheim. «Die Veröffentlichung der Einzelheiten erfolgt erst nach der sportlichen Entscheidung über den Verbleib der ersten Mannschaft in der 1. Liga classic.»
Will heissen: Erst wenn klar ist, ob sich die Mannschaft in der Liga halten kann, wird über personelle Konsequenzen entschieden oder kommuniziert. Bis dahin rauft man sich zusammen. Das ist eine beachtliche Leistung, wenn man die vergangenen Wochen des FC Solothurn betrachtet.
Streitpunkt ist Trainer Roland Hasler
Drei Mitglieder der Geschäftsleitung suchten nämlich nach einem neuen Trainer, sie wollten den aktuellen Trainer Roland Hasler wegen der schlechten Saisonbilanz nicht weiter beschäftigen. Hasler verfügt aber über breiten Rückhalt in der Geschäftsleitung. Deshalb verkündete die restliche Geschäftsleitung kurzerhand, man habe die entsprechenden Mitglieder aus der Clubleitung abgewählt.
Es folgten mehrere öffentliche Mitteilungen und Pressekonferenzen mit gegenseitigen Beschuldigungen. Auf Anfrage erklärt FCS-Mediensprecher Jürg Nägeli am Mittwoch, Trainer Roland Hasler bleibe «wie gehabt» im Amt. Die Mannschaft versuche sich trotz der Querelen auf die sportliche Leistung zu konzentrieren.
Nägeli, der zur «Hasler-Fraktion» in der Geschäftsleitung gehört, wollte sich nicht weiter äussern. Aber auch der umstrittene Präsident und «Anti-Hasler» Stefan Aegerter erklärte auf Anfrage, die Medienmitteilung des FC Solothurn sage alles. Zumindest in dieser Hinsicht sind sich die beiden Streitparteien also einig.