Immer wieder gibt es in der Schweiz Fälle von Lohndumping. Die Gewerkschaft Unia will nun in Reinfelden einen Fall aufgedeckt haben. Monteure sollen für einen Stundenlohn von rund 10 Franken arbeiten. Dies sei viel zu wenig, meint die Gewerkschaft.
Auf den Fall stiess die Unia als sie die Baustelle auf dem Feldschlösschen-Areal besuchte. Die Firma Tritec baut dort eine Solaranlage. Jedoch sind es nicht die Arbeiter von Tritec, welche die Solarpanels montieren. Es sind die Monteure einer deutschen Firma. Gewerkschaftsmitarbeiter hätten mit den Monteuren gesprochen, sagte Kurt Emmenegger, Regionalsekretär der Unia Aargau, gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Die Monteure gaben an, netto rund 1‘600 Franken pro Monat zu verdienen. Emmenegger ist überzeugt, dass dies rund 1‘500 Franken weniger sind als der branchenübliche Lohn. Die Gewerkschaft spricht deshalb von einem massiven Fall von Lohndumping.
Unia verlangt von den Aargauer Behörden Aufklärung
Die Firma Tritec aus Allschwil zeigt sich erstaunt. Die 1‘600 Franken seien ein Nettolohn. Dazu kämen noch die Schweizer Zulagen, Fahrgeld und auch die Hotelkosten, erklärte der zuständige Projektleiter von Tritec, Markus Reitmeier, gegenüber Radio SRF. Damit erhielten die Monteure der deutschen Firma letztlich gleich viel wie ihre Schweizer Kollegen. Zudem habe man die Löhne mit den Behörden abgesprochen.
Damit steht nun Aussage gegen Aussage. Klären sollen es die Aargauer Behörden. Die Unia hat bereits beim Amt für Migration und Integration angeklopft und verlangt, dass der Fall untersucht wird.