Für SVP-Grossrat und Förster Richard Plüss aus Lupfig ist klar: «Es muss jetzt dringend etwas unternommen werden, damit der Schwarzwildbestand reduziert werden kann.»
In seinem Vorstoss sagt Plüss denn auch was: Die Schonzeiten im Wald sollen gelockert werden und der Einsatz von Waffen mit Nachtsichtgeräten soll möglich werden. Die Bauern reagieren grundsätzlich positiv, bei den Jägern ist man skeptisch.
Der Einsatz von Nachtsichtgeräten ist nach Eidgenössischem Jagdgesetz und Eidgenössischem Waffengesetz verboten. Und: wir wollen die Tiere aus tierschützerischen Überlegungen nicht 24 Stunden am Tag umher hetzen.
Beim Bauernverband mag man den Vorstoss nicht im Detail kommentieren. Man sei jedoch «grundsätzlich offen für alles, was gegen Wildschweine hilft».
Beim Aargauischen Jagdschutzverein, AJV, hingegen äussert man sich dezidiert. «Grundsätzlich wollen auch wir Jäger, dass die Jagd auf Wildschweine einfacher wird», sagt AJV Präsident Rainer Klöti. Aber er relativiert. Einerseits müsse man die eidgenössischen Gesetze einhalten, andererseits seien bereits jetzt Ausnahmen möglich.
«Der Kanton stellt bereits jetzt Nachtsichtgeräte zur Verfügung»
Klöti betont, dass die Jäger bei grösseren Schadensfällen bereits jetzt Nachtsichtgeräte beim Kanton ausleihen könnten. «Und bei Notstand, bei wirklich schlimmen Fällen, wäre die Jagd auch während der Schonzeit möglich.» Nur sei dies bis jetzt noch nie nötig gewesen.
Das letzte Jahr war, was die Wildschweinschäden angeht, ein bescheidenes Jahr. Die Schäden werden auf 200'000 Franken beziffert. Klöti sagt in Relation dazu: «Jeder Kreisel kostet mehr als eine Million Franken.»
Die Aargauer Regierung wird die Motion von Richard Plüss in den nächsten Monaten beantworten. Die Diskussion darüber erfolgt dann im Grossen Rat.