Schon länger ist bekannt, dass in Aarau am 8. Juni eine Tanzdemo, ein «nächtliches Tanzvergnügen 3.0» stattfindet. Die Aargauer Regierung wurde vom Grossen Rat auf diesen Anlass angesprochen, weil schon am 22. September 2012 ein solches Tanzvergnügen in Aarau stattgefunden hatte.
«Aufgrund der Erfahrungen aus der Veranstaltung vom letzten Jahr ist trotz der zu erwartenden grossen Zahl von Teilnehmenden nicht mit gravierenden Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu rechnen», schrieb die Regierung Anfang Mai in einer Stellungnahme.
Heute würde sich die Regierung wohl vorsichtiger äussern. Die Bilder der Krawallnacht von Bern sind auch ihr in die Knochen gefahren. Offiziell will momentan aber niemand etwas zum Sicherheitsdispositiv sagen. Zuständig für die Sicherheit ist der Kanton. Für den Generalsekretär des Innendepartements gilt offiziell immer noch die Sprachregelung der Regierung von Anfang Mai.
Aber klar ist: Die Sicherheitsmassnahmen werden überprüft. An der Tanzdemo im September nahmen 2000 Personen teil, alles blieb friedlich. Die Polizei war anwesend, musste aber nicht eingreifen. Trotzdem kosteten die Sicherheitsmassnahmen über 100'000 Franken.
Organisatoren sind anonym
Diese Kosten sollen die Organisatoren der Tanzdemo tragen, so will es die Regierung. Nur: Die Organisatoren sind gar nicht bekannt, alles läuft übers Internet. In Erscheinung tritt nur die «Kampage für ein autonomes Zentrum» (KAZ).
Die Aarauer Stadträtin Regina Jäggi, Ressortleiterin Sicherheit, versuchte über das Internet, die Organisatoren zu einem Gespräch einzuladen. Eine Reaktion gab es nicht. Verwunderlich ist das nicht, denn wer an diesem Gespräch teilgenommen hätte, müsste befürchten, die Sicherheitsmassnahmen bezahlen zu müssen.
Die Veranstaltung vom 8. Juni wird wohl ein grosses Publikm anziehen. Auf Facebook gibt es schon über 500 Personen, die ihre Teilnahme zugesagt haben. KAZ wehrt sich im Werbeflyer für das «Nächtliche Tanzvergnügen 3.0» gegen Rassismus und Sexismus. Dass man sich von Gewalt distanziert, davon liest man aber nichts.