SP und Grüne aus den Kantonen Aargau und Solothurn, Grünliberale Aargau, NWA (Nie wieder Atomkraftwerke) Aargau und Solothurn, NWA Schweiz, WWF, Energiestiftung und so weiter: Über ein Dutzend Organisationen haben die Medieneinladung zum Protest-Theater gegen Beznau I in Aarau unterzeichnet. Vor dem Grossratsgebäude in Aarau protestierten die Verbände dagegen, dass der weltweit älteste AKW-Reaktor in Döttingen weiterhin Strom produziert.
In Reden und Ansprachen wurde die Atompolitik der Schweiz und des Kantons Aargau gegeisselt. In einem Schreiben fordern die Organisationen die Regierung und der Grosse Rat des Kantons Aargau zum Handeln auf. Doch der Protest verhallt weitgehend ungehört.
Keine Grossratssitzung, kein Publikum
Denn die Grossratssitzung an diesem Dienstag wurde bereits vor einer Woche mangels Traktanden abgesagt. Statt der 140 erwarteten Politiker waren beim Strassentheater nicht einmal ein Dutzend Zuschauer anwesend - neben einigen Journalisten die meisten aus den Reihen der Organisatoren selber.
Weshalb aber hat man diese Protestaktion trotzdem durchgeführt? Natürlich habe man von der abgesagten Sitzung gewusst, betont Tonia Zürcher vom WWF Aargau. Sie erklärt gegenüber SRF: «Der Geburtstag von Beznau war nun einmal am 1. September. Wir mussten die Aktion deshalb machen.» Weil die Politik am Dienstag nicht in Aarau weile, hoffe man umso mehr auf die Medien. Immerhin: Diese Hoffnung hat sich - wie dieser Artikel zeigt - erfüllt.