Währen eineinhalb Jahren führte das Bundesamt für Energie (BFE) in Neuendorf ein Pilotprojekt unter dem Titel «FlexLast» durch. Die Idee dahinter: das Tiefkühllager soll nur dann heruntergekühlt werden, wenn genügend Strom im Netz ist, wenn der Strom woanders gebraucht wird, wird die Kühlanlage gedrosselt oder ganz abgeschaltet.
Die Idee funktioniert, dank Technik, Informatik und Fachwissen. Michael Moser, Bereichsleiter Energieforschung beim BFE sagt: «Das Tiefkühllager hat sich als Energiepuffer bewährt. Bei diesem Versuch ging es nicht ums Stromsparen sondern um die Stabilität im Stromnetz.» Allerdings sei auch klar, dass ein Puffer allein nicht ausreiche und nur der Zusammenschluss verschiedener Systeme in einem Pool Sinn mache, so Moser weiter.
Energiepuffer für stabiles Netz
Das Stromnetz funktioniert, einfach gesagt, nur dann, wenn Verbrauch und Einspeisung ausgeglichen sind. Sonst bricht das Netz zusammen. Dieser Ausgleich wurde bis anhin durch Wasserkraftwerke gewährleistet. Im Zusammenhang mit der Energiewende und der Diskussion um erneuerbare Energien braucht es aber Alternativen für diese sogenannte Ausgleichsenergie.
Der Pilotversuch in Neuendorf habe wichtige Erkenntnisse für weitere Projekte geliefert sagt Michael Moser. Für die Forschung, aber auch für die Weiterentwicklung der entsprechenden Software. Während der Projektphase war die Migros Neuendorf einem Pool der Bernischen Kraftwerke, BKW, angeschlossen. Diese Zusammenarbeit soll nun fortgesetzt werden.
Die Migros-Lager in Neuendorf brauchen so viel Strom wie 4000 Haushalte. Die Temperatur kann schwanken von minus 30 Grad bis minus 20 Grad. Die Kühlanlagen müssen also nicht zwingend ununterbrochen laufen.