Ein 64-jähriger Mann und seine 60-jährige Ehefrau wurden am Mittwochabend Opfer eines Tötungsdelikts. Ein Sohn hat die beiden Opfer am Mittwochabend gegen 20 Uhr gefunden Das Ehepaar befand sich in seinem Einfamilienhaus in Sarmenstorf. Der alarmierte Rettungsdienst konnte bei beiden Personen später nur noch den Tod feststellen.
Für die Polizei war bald klar, dass ein Gewaltverbrechen vorlag. Sie nahm am Tatort umfangreiche Ermittlungen auf. Bei den Ermittlungen nach der Täterschaft gerieten ein anderer Sohn und die Schwiegertochter des Ehepaares unter dringenden Tatverdacht.
Hier liegt ein Familiendrama vor.
Die Kantonspolizei fahndete die ganze Nacht nach den Tatverdächtigen. Am Donnerstag in den frühen Morgenstunden konnte sie sie schliesslich festnehmen in der Umgebung von Sarmenstorf.
«Wir haben die beiden in einem Haus angetroffen, welches ebenfalls der Familie gehört», konkretisiert Polizeisprecher Bernhard Graser auf Nachfrage von Radio SRF. Der verdächtigte Sohn und dessen Frau hätten sich widerstandslos festnehmen lassen.
Neue Erkenntnisse zum Tathergang
Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Aargau gehen davon aus, dass die beiden mutmasslichen Täter mit einem Personenwagen vom Tatort geflüchtet sind, das Auto in der Region geparkt und die restliche Strecke bis zum Ort der Festnahme zu Fuss zurückgelegt haben.
Zur Klärung dieses Ablaufes sucht die Strafverfolgungsbehörde Zeugen, die in der Region Meisterschwanden und Fahrwangen Beobachtungen gemacht haben, wie sie am Freitag mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten hat ein Strafverfahren gegen die beiden eröffnet wegen vorsätzlicher Tötung. Weiter hat sie für die beiden Verdächtigen beim Zwangsmassnahmengericht Untersuchungshaft beantragt.
Die Frage nach dem Motiv bleibt offen
Die genauen Todesumstände des Ehepaars sind inzwischen geklärt. Die Obduktion ergab, dass das Ehepaar an den Folgen von Stichverletzungen verstorben ist.
Wir erhalten täglich solche Meldungen. Sie zu verifizieren, ist schwierig.
Über die Hintergründe der Tat können Polizei und Staatsanwaltschaft auch am Freitag noch nicht viel sagen. Graser führt gegenüber Radio SRF lediglich aus, dass es ein Familiendrama sei.
Er bestätigt einen Bericht der «Aargauer Zeitung», wonach der Sohn vor einiger Zeit Kontakt hatte mit der Polizei. «Er hat sich bei uns gemeldet, deshalb hatten wir Anhaltspunkte, dass es in der Familie Probleme gab.»
Diese Meldung erscheine nun, nach dem Tötungsdelikt, natürlich in einem anderen Licht. Jedoch erhalte die Polizei täglich solche Meldungen. Es sei schwierig, diese zu verifizieren, sagt Graser weiter.
Wir taten unser Möglichstes. Wir konnten nicht vorhersehen, dass so etwas geschieht.
Trotz der Festnahme des Sohnes und der Schwiegertochter ermittelt die Kantonspolizei Aargau weiter in alle Richtungen.