Direkt nach dem Rennen sei das Ausscheiden schon eine grosse Enttäuschung gewesen, sagt Jan Hochstrasser im Interview mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF: «Aber ich habe ja von Anfang an gewusst, dass meine Chancen auf den Final klein sind, aber an einem solchen Anlass will man nicht einfach mitlaufen, sondern etwas riskieren.»
Der 25-jährige Safenwiler hat dann im entscheidenden Vorlauf am Freitag alles riskiert, und ist gescheitert. «Am Schluss hat mir einfach die nötige Kraft gefehlt», erklärt er.
Das Erlebnis einer Heim-EM sei trotzdem fantastisch gewesen. Im Letzigrund vor heimischem Publikum zu Laufen, das sei etwas ganz besonderes, findet Hochstrasser. «Es war unglaublich im Stadion. Zu wissen, dass so viele Bekannte und Freunde hier sind, die einen anfeuern, die für einen applaudieren.»
Umstellung von 800 auf 1500 Meter war ein Erfolg
Jan Hochstrasser ist eigentlich ein 800 Meter Läufer. In dieser Disziplin hat er sich auch auf die EM vorbereitet. Aber eine Knieverletzung Anfang Jahr hat seinen Trainingsplan durcheinander gebracht, weshalb er mehr im Konditions- und weniger im Sprint-Bereich trainieren konnte.
Zusammen mit seinem Trainer hat er dann entschieden einmal einen 1500 Meter Lauf auszuprobieren. Vom Resultat war Hochstrasser selber überrascht: «Schon im ersten Rennen lief ich eine sehr gute Zeit.» Folglich lief er weitere 1500 Meter Rennen und erzielte beeindruckende Resultate.
Als erster Schweizer seit über zehn Jahren lief er die 1500 Meter unter 3:40 Minuten. «Einige Schweizer Athleten versuchten sich jahrelang an dieser Marke. Dass ich dann der erste bin, der diese Zeit schafft, das hätte ich nie gedacht.»
«Lust auf mehr»
Die erstaunlich guten Resultate über 1500 Meter haben den 25-jährigen Safenwiler bestärkt, fortan über diese Distanz zu starten. «Das macht Lust auf mehr», sagt Hochstrasser, «es hat sehr viel Spass gemacht, das war erst der Anfang bei mir und ich möchte es sehr gerne an eine WM schaffen.»
Da die Chancen für diese Ziele bei den 1500 Metern höher sind, wird er wohl in dieser Disziplin bleiben. Aber trotzdem wird er die 800 Meter auch noch weiter trainieren. Damit er bei der nächsten Gelegenheit im Schlussspurt noch genügend Kraftreserven hat.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)