Im März hatte die reformierte Kirchgemeinde Turgi, Birmenstorf, Gebenstorf beschlossen, dass die Kirche in Turgi abgerissen werden soll. Dagegen gab es Widerstand. Mit einer Petition haben fast 400 Personen verlangt, dass die Kirche stehen bleiben soll.
Der Gemeinderat von Turgi wollte bisher den Streit zwischen Gegnern und Befürwortern des Abrisses nicht kommentieren. Gestern hat der Gemeinderat nun jedoch doch eine Mitteilung verschickt. Darin spricht er von einer möglichen Bausperre für das Grundstück. Zudem soll geprüft werden, ob die Kirche unter Schutz gestellt werden soll.
Diese Mitteilung verwundert wiederum den Präsidenten der Kirchgemeinde, Albert Lehmann, wie er gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF sagte. Er will jedoch weiterhin dafür kämpfen, dass die Kirche abgerissen wird. Die Kirchgemeinde könne die Renovation der Kirche Turgi nicht bezahlen.
Kanton hält sich raus
Lehmann spricht im Zusammenhang mit dem möglichen Schutz für die Kirche von einem «Trick», der auch schon bei anderen Kirchen angewendet worden sei. In Birmensdorf und Gebensdorf seien die Kirchen bereits unter Heimatschutz gestellt worden.
Ob die reformierte Kirche wirklich schützenswert ist, muss die Gemeinde Turgi selbst entscheiden. Zwar ist die Kirche seit 1996 im kantonalen Bauinventar. In dieser Liste erfasst der Kanton wichtige Bauten. Diese Liste sei aber nur ein Massstab für die Gemeinden, sagte der kantonale Denkmalpfleger, Reto Nussbaumer gegenüber Radio SRF. Verbindlich ist die Liste nicht. Die Gemeinden müssen den Schutz selbst vollziehen.
Der Gemeinderat von Turgi möchte nun einen externen Experten beiziehen. Dieser soll prüfen, ob die Kirche wirklich schützenswert ist. Der Abbruch der Kirche und eindürfte sich dadurch verzögern.