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Aargau Solothurn Überraschung in Aarau: SP holt Stadtpräsidium

Jolanda Urech wird die neue Stadtpräsidentin von Aarau. Damit verliert der Freisinn das Stadtpräsidium der Kantonshauptstadt. FDP-Kandidat Lukas Pfisterer liegt ziemlich abgeschlagen hinter Urech.

Vize-Ammann bleibt vakant

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Nicht entschieden ist in Aarau, wer Vize-Ammann wird. Alle Kandidaturen verpassten das notwendige absolute Mehr, auch die SVP-Kandidatin Regina Jäggi. Sie holte 2307 Stimmen und machte damit vor Angelica Cavegn Leitner (Pro Aarau) das beste Resultat.

Beinahe seit Menschengedenken liegt das Präsidium der Aargauer Kantonshauptstadt in den Händen des Freisinns: Nach dem Rücktritt des langjährigen Stadtammanns Marcel Guignard wollte die FDP diese Tradition mit Lukas Pfisterer fortführen.

Doch der Sohn von Alt-Ständerat Thomas Pfisterer ist gescheitert: Jolanda Urech von der SP holt das Ammann-Amt mit einem deutlichen Vorsprung von über 600 Stimmen: Urech holt 3085 Stimmen, Pfisterer 2476.

Das Resultat dürfte die SP besonders freuen, da Urech eigentlich nur eine «Notfall-Kandidatin» war: Sie ersetzte relativ kurzfristig die aus gesundheitlichen Gründen verzichtende Lotty Fehlmann-Stark. «Das Resultat zeigt, dass ich keine Ersatz-Lösung bin», erklärte Jolanda Urech gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn.

Kein Linksrutsch in der Hauptstadt

Wahlplakat von Jolanda Urech im Kasinopark.
Legende: Der Wahlkampf in Aarau war intensiv: Gewonnen hat ihn Jolanda Urech von der SP. SRF

Von einem Linksrutsch kann man in der Kantonshauptstadt aber nicht sprechen: Im Stadtrat bleibt die Verteilung der Parteien gleich. Gewählt sind die bisherigen Lukas Pfisterer (FDP), Jolanda Urech (SP) und Regina Jäggi (SVP).

Die CVP kann ihren Sitz mit Werner Schib verteidigen, die FDP hält ihren zweiten Sitz mit Hans Peter Hilfiker und die SP hält ihren zweiten Sitz mit Franziska Graf-Bruppacher. Auch die Lokalpartei Pro Aarau kann ihren Sitz halten und schickt neu Angelica Cavegn Leitner in die Exekutive.

Chancenlos blieb eine zweite Kandidatur der SVP. Susanna Heuberger verpasste das absolute Mehr deutlich. Nicht gewählt wurde auch Therese Dietiker (EVP) und Markus Hutmacher (Grüne). Der parteilose Martin Häfliger erzielte mit 2586 Stimmen immerhin ein beachtliches Resultat.

Ratlosigkeit bei FDP-Mann Pfisterer

Der unterlegene Lukas Pfisterer konnte sich am Sonntag seine Niederlage nicht erklären. «Wir haben einen guten Wahlkampf geführt», sagte er gegenüber Radio SRF. Er hofft aber weiterhin auf eine konstruktive Arbeit im Stadtrat. «Die bürgerliche Mehrheit im Stadtrat ist nach wie vor gegeben. Wie sich die Arbeit entwickelt, das muss sich nun in der neuen Zusammensetzung zuerst zeigen.»

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