Statt Schauspieler stehen Schreiner und Maurer auf der Bühne des Stadttheaters. Fast 40 Handwerker tummeln sich derzeit auf der Baustelle mitten in der Solothurner Altstadt. Und fast täglich schaut auch Projektleiter Lukas Reichmuth vom Solothurner Stadtbauamt vorbei.
Eigentlich sind es sogar drei Baustellen: Neben dem eigentlichen Theatersaal wird auch hinter der Bühne, im Gebäude für die Administration, eifrig gebaut, sowie im «Haus Krieg», dem Nachbarhaus des Stadttheaters.
Mehr Platz im Foyer
Im Haus, das nach dem früheren Messerschmied Krieg benannt ist, werden künftig die Garderoben und Toiletten für die Besucher untergebracht. Auch die Theaterkasse wird hierhin gezügelt. So werde es im Foyer viel mehr Platz haben, der Eingang werde grosszügiger erscheinen, sagt Andrea Lenggenhager, die Chefin des Solothurner Stadtbauamts.
Lenggenhager verspricht, dass im Januar 2015 wieder die Schauspieler auf der Bühne stehen werden. Trotz einiger Überraschungen während des Umbaus werde man in einem Jahr das Theater wieder nutzen können. Eine leichte Verzögerung hatte es beispielsweise dadurch gegeben, dass man im Gebäude für die Administration viel mehr Mauern und Balken ausbrechen musste als geplant.
Das Stadttheater Solothurn spielt Baustelle.
Theater erhält Asyl im Kunstmuseum
Die Theatermacher freuen sich auf das neue Stadttheater, sagt Dramaturg Adrian Flückiger im Gespräch mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Trotzdem vermissen die Künstler ihre vormalige Spielstätte auch. Das «rote Schmuckkästchen», wie Flückiger das kleine Theater mit seinen roten Plüschsessel nennt, sei halt wie eine alte Liebe.
Die Theatermacher weichen während des Umbaus auf andere Orte aus, um Theater zu spielen. Bereits fanden Aufführungen im Restaurant, in der Rythalle und openair statt. Und am Freitag feiert mit «Rot» das neuste Stück im Solothurner Kunstmuseum Premiere.