Natürlich anerkenne auch Birdlife, dass Schwärme von jungen Rabenkrähen in der Landwirtschaft Schäden anrichten können und dass es geeignete Massnahmen braucht, um die Gemüsebauern vor zu grossen Krähenschäden zu schützen.
Allerdings sei eine Unterstützung für den Abschuss der schlauen Vögel etwas falsch ausgedrückt, sagt Kathrin Hochuli, Geschäftsführerin von Birdlife Aargau gegenüber Radio SRF: «Es gibt einen ganzen Strauss von möglichen Massnahmen, auch vorbeugende. Die Jagd ist nur ein Ansatz.»
Brütende Krähenpärchen als Lösung?
Da Rabenkrähen keine geschützten Vögel und somit grundsätzlich jagdbar sind, wehre sich Birdlife nicht vehement gegen die Aargauer Pläne die Krähen abzuschiessen, erklärt Hochuli. Dennoch habe man aus Expertensicht dem Kanton auch mitgeteilt, dass Abschüsse kaum zur nachhaltigen Lösung führen würden.
Vielmehr brauche es auch andere Massnahmen. «Krähen gehören zu den schlausten Vögeln überhaupt und passen sich sehr schnell an neue Situationen an», präzisiert Hochuli. Es brauche deshalb auch verschiedene Massnahmen.
Und etwas, was zum Beispiel auch helfen würde, sei ein brütendes Krähenpärchen, erläutert die Vogelexpertin. Die Krähenschwärme seien alleinstehende, nicht-brütende Tiere, ein brütendes Pärchen würde sein Revier gegen diese verteidigen.
Menschgemachte Probleme
Das Wichtigste sei aber, dass Krähen so genannte Zivilisationfolger sind, sagt Hochuli. Das bedeutet, sie siedeln sich gerne und erfolgreich im Umfeld von Menschen an und das vor allem darum, weil es hier immer ein grosses Nahrungsangebot gibt.
Im Murimoos beispielsweise habe es viele Komposthaufen. Diese lägen in der Verantwortung der Landwirtschaft und hier müsste man natürlich auch ansetzen, um den Krähen keine unnötige Anziehung zu liefern. Der Mensch stehe also auch in der Verantwortung.