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Aargau Solothurn Urs Hofmann: «Ich scheue keine demokratische Debatte»

SP-Regierungsrat Urs Hofmann möchte am 23. Oktober zum dritten Mal in die Regierung gewählt werden. Der Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres punktet auch bei Gegnern. Beispielsweise mit einer harten Linie gegen Problem-Fans oder seinem Engagement in der Wirtschaftsförderung.

Eines der wichtigsten Geschäfte im Departement von Urs Hofmann ist der neue Finanzausgleich zwischen den Gemeinden. Gegen den Finanzausgleich wurde das Referendum ergriffen. Trotzdem ist der SP-Regierungsrat überzeugt von dieser Vorlage.

Der neue Finanzausgleich ist transparenter und bildet die tatsächlichen Lasten besser ab.
Autor: Urs Hofmann Aargauer SP-Regierungsrat

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Regierungsgebäude mit Schriftzug "Wahlen Aargau"

Alle Informationen zu den Aargauer Regierungs- und Parlamentswahlen finden Sie gesammelt im Dossier von SRF .

Kleinen Gemeinden, die fürchten, dass sie die Steuern erhöhen müssten, entgegnet er: Es gebe für sie mehr Planungssicherheit. Als grossen Vorteil des neuen Finanzaugleichs sieht Urs Hofmann nämlich den sogenannten Maximalsteuerfuss. Dieser verhindert, dass der Steuerfuss in einer Gemeinde höher als 25 Prozentpunkte über den kantonalen Durchschnitt steigt.

Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht

Zum Departement von Urs Hofmann gehört auch die Wirtschaft. Dieser gehe es - auf einer Skala von 1 bis 10 - «so zwischen 7 und 8», sagt der Sozialdemokrat. Er sei aber beeindruckt, was die Aargauer Industrie und das Gewerbe in der schwierigen Wirtschaftslage leiste.

Urs Hofmann bezeichnet es als «Vorurteil», dass manche Bürgerliche meinen, ein SP-Politiker verstehe die Sorgen des Gewerbes nicht.

Von einer starken Wirtschaft profitieren auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Autor: Urs Hofmann Aargauer SP-Regierungsrat

Ein Schwarz-Weiss-Denken sei hier fehl am Platz, findet Urs Hofmann. Er ist überzeugt, dass auch die Hightech-Strategie des Kantons Aargau der Wirtschaft helfe: «Ich erhalte viele positive Reaktionen darauf», so Hofmann.

Urs Hofmann

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Jahrgang 1956, Aarau, verheiratet, 3 Kinder. Fussballfan mit Vorliebe für Tee.

  • Rechtsstudium mit Doktortitel abgeschlossen
  • Tätigkeit als Anwalt
  • Präsident des Aargauischen Gewerkschaftsbundes (1995-2009)
  • Einwohnerrat Aarau (1982-85)
  • Stadtrat Aarau (1986-96)
  • Grossrat Aargau (1997-99)
  • Nationalrat (1999-2009)
  • Regierungsrat seit 2009

Die Polizei auf Patrouille schicken

Als Polizeidirektor muss Urs Hofmann auch manchmal unbeliebte Entscheide unterstützen, wie zum Beispiel die geplante Schliessung von neun Polizeiposten. Hierzu läuft im Moment eine Anhörung. Für Urs Hofmann sind «weniger Polizeiposten» aber nicht gleichzusetzen mit «weniger Sicherheit». Im Gegenteil: «Es ist wichtig, dass möglichst viele Polizisten draussen unterwegs sind - Bürozeiten absitzen bringt keine Sicherheit», sagt Hofmann.

Die Anforderungen an die Polizei haben sich stark verändert, gibt Urs Hofmann zu bedenken. Früher seien die Polizisten noch mit «dem Drögeler aus dem Dorf» beschäftigt gewesen. Heute seien Themen wie das bandenmässige Verbrechen und der Terrorismus auf der Agenda der Polizei.

Bei Hooligans an Fussballspielen kennt Urs Hofmann kein Pardon. Mit seinem harten Durchgreifen hat er sich schweizweit einen Namen gemacht - und ist damit auch auf Kritik gestossen. Er nimmt es gelassen: «Wenn es Saubannerzüge gibt, dann fragen alle, warum ist nicht mehr Polizei aufgeboten worden», so Hofmann, «und wenn nichts passiert, dann kritisieren alle, die Polizei habe überreagiert».

Die Wiederwahl dürfte Formsache sein

Im Gegensatz zum Sitz seiner bisherigen linken Amtskollegin Susanne Hochuli wird Urs Hofmanns Sitz von keiner Partei direkt angegriffen. Er gilt bis weit ins bürgerliche Lager als wählbar und dürfte im ersten Wahlgang mit einem guten Resultat wiedergwählt werden.

Bei einer Wiederwahl würde Urs Hofmann gerne sein Departement behalten: «Weil es wichtig ist, dass einer beide Seiten sieht», wie er sagt. In Bezug auf die Wirtschaft beispielsweise die Seite der Unternehmen, aber auch die Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Als möglicher einziger Linker in der Regierung könnte er im Sinne seiner Partei auch das besonders wichtige Finanzdepartement übernehmen. Dies müsste aber gut geprüft werden, so Hofmann. Es hänge auch mit der Zusammensetzung des Parlaments zusammen. Ohne Mehrheiten lasse sich dieser Bereich nämlich nicht führen.

Wahl-Interview im Grossratssaal

Urs Hofmann wünscht sich eine Wiederwahl seiner beiden Regierungskollegen Stephan Attiger und Alex Hürzeler - und er empfiehlt mehr oder weniger direkt auch Markus Dieth (CVP) und Yvonne Feri (SP) zur Wahl. Sehen Sie hier das Interview im Grossratssaal - auf den Sesseln der Regierung:

(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr, meyb/porr)

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