Der junge Täter habe «mit grösster Brutalität zugestochen und ein regelrechtes Blutbad angerichtet», sagte die Gerichtspräsidentin am Freitag bei der Urteilseröffnung. Für das Gericht sei das Motiv der Tat unklar. Es habe keinen Grund für die Tötung gegeben.
Der Vollzug der Strafe wird zu Gunsten einer stationären Massnahme aufgeschoben. Das Gericht gestand dem Mörder eine mittelgradig verminderte Schuldfähigkeit zu. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Staatsanwalt hatte wegen Mordes eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren gefordert. Der Pflichtverteidiger plädierte auf vorsätzliche Tötung und verlangte eine Freiheitsstrafe von 4 Jahren.
Am Sonntagabend im Bett erstochen
Der Sohn erstach am späten Abend des 15. Januar 2012 seinen 43-jährigen Vater in dessen Schlafzimmer mit einem 32 Zentimeter langen Küchenmesser. Der Vater schlief an jenem Sonntagabend bereits. Als er erwachte, stach der Sohn insgesamt 46 Mal mit dem Küchenmesser zu - vorwiegend in den Brustbereich. Der Sohn kontaktierte nach der Tat seinen Freund und besuchte diesen.
Am nächsten Tag ging er nochmals in die Wohnung und ins blutverschmierte Schlafzimmer zurück. Er stahl das Portemonnaie des getöteten Vaters und versuchte, mit der Bankkarte Geld abzuheben. Danach flüchtete er. Er wurde nur zwei Tage nach der Tat verhaftet.
Einen Tag zuvor war der Vater bei der Solothurner Kantonspolizei als vermisst gemeldet worden.
Viel gekifft und herumgehangen
Der Schweizer, der 10 Tage vor der Tat erwachsen und damit strafmündig geworden war, legte vor Gericht erneut ein Geständnis ab. An den Ablauf der Tat konnte oder wollte er sich nicht mehr genau erinnern. «Es ist wie weggeblasen», sagte er. Er habe sich eigentlich das Leben nehmen wollen. Er kiffte viel und hing herum. Der in Burgdorf Aufgewachsene tat sich offensichtlich schwer mit dem Erwachsenwerden.
Seine Eltern hatten sich geschieden, als er noch ein Kleinkind gewesen war. Er und seine um zwei Jahre ältere Schwester wurden vom späteren Stiefvater wiederholt verprügelt. Der leibliche Vater, zu dem er immer in gutem Kontakt geblieben war, nahm ihn 2011 auf und organisierte ihm ein Praktikum.
Zu Beginn ging das gut, doch der Sohn, der eigentlich Rapper werden wollte, schmiss den Job. Die Probleme wurden immer grösser und der Vater drohte dem Sohn mit dem Rauswurf.