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Sänger und Schauspieler in historischen Kostümen auf einer Bühne
Legende: 6500 Zuschauer haben den «Vogelhändler» der Theatergesellschaft Beinwil am See gesehen. SRF

Aargau Solothurn Verschwindet die Operetten-Tradition in Beinwil am See?

Am Samstag war im Löwensaal die letzte von 21 Aufführungen des «Vogelhändlers». 6500 Personen haben die Operette zum 150-Jahr-Jubiläum der Theatergesellschaft Beinwil am See gesehen. Die Organisatoren haben sich mehr Zuschauer erhofft, und jüngere.

Hansruedi Bürgi, Präsident der Theatergesellschaft Beinwil am See, ist zufrieden mit dem 150-Jahr-Jubiläum. Die 21 Aufführungen von «Der Vogelhändler» gingen ohne Probleme über die Bühne, und vom Publikum gab es viel Lob.

Nur mit dem Publikumsaufmarsch ist Bürgi nicht ganz zufrieden. Gegen 6500 Personen haben die Aufführungen besucht. «Wir haben schon mehr erwartet», gibt der Präsident zu.

Theatergesellschaft spürt die Konkurrenz

Bürgi sieht zwei Probleme: Zum einen habe die Theatergesellschaft vier Jahre lang keine Aufführungen mehr gehabt. «Euch gibt es noch?», hätten deshalb einige Leute gefragt. Vor allem die ersten Aufführungen seien schlecht besucht gewesen, bis sich herumgesprochen hat, was die Beinwiler im Löwensaal aufführen.

Zum anderen sei die Konkurrenz viel grösser als vor 25 Jahren, als die Theatergesellschaft praktisch ein Monopol gehabt habe. «Wir sind bei weitem nicht mehr die einzigen, die in der Region so etwas machen. Heute gibt es andere Events, Konzerte, Musicals und solche Sachen», stellt Hansruedi Bürgi fest.

Musical statt Operette?

Die 6500 Zuschauer entsprechen einer Auslastung von 75 Prozent. Genau so viel wurde budgetiert. Finanziell werde es mit dem 600'000-Franken-Budget wohl gerade aufgehen, meint Bürgi. Einen Verlust werde es jedenfalls nicht geben.

In zwei Jahren will die Theatergesellschaft Beinwil am See das nächste Stück auf die Bühne bringen. Vielleicht werde es keine Operette mehr sein, stellt Bürgi in Aussicht: «Unsere jahrelangen treuen Besucher, die seit Jahrzehnten kommen, sterben weg. Jetzt sollten Jüngere nachkommen».

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