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Aargau Solothurn Verspätete Ambulanz in Fislisbach: Einsatzzentrale trägt Schuld

Mitte Dezember erlitt eine Frau mitten in Fislisbach einen Herzstillstand und verstarb. Nun ist klar, weshalb die sofort alarmierte Ambulanz 23 Minuten bis zum Unglücksort hatte: Die Einsatzzentrale schickte aus Versehen eine Ambulanz los, die sich noch in Aarau befand.

Als bei einem Kreisel in Fislisbach eine ältere Frau zusammenbrach alarmierte eine Passantin sofort den Notruf. Zwar wäre das Kantonsspital Baden nur wenige Minuten entfernt, dennoch dauerte es 23 Minuten bis eine Ambulanz vor Ort war – viel zu lange. Nun ist klar, weshalb.

Der Fehler liegt bei der Einsatzzentrale in Aarau, welche die Einsätze der Ambulanzfahrzeuge koordiniert. Die Zentrale schickte nämlich eine Ambulanz nach Fislisbach, welche sich noch in Aarau befand. Dabei habe es sich um eine «Fehleinschätzung» gehandelt, wie die Notrufzentrale am Montag mitteilt.

Rettungssanitäter werden entlastet

In ersten Erklärungen war die Besatzung des Ambulanzfahrzeugs kritisiert worden. Sie hätten ihren Status nicht korrekt gemeldet, hiess es. Nun ist aber klar: Nicht die Rettungssanitäter haben den Fehler gemacht, sondern die Einsatzzentrale.

Der Grund für die verspätete Ambulanz in Fislisbach war ein Fehler der Einsatzzentrale. (Symbolbild)
Legende: Der Grund für die verspätete Ambulanz in Fislisbach war ein Fehler der Einsatzzentrale. (Symbolbild) Keystone

Zwar bot die Zentrale eine Ambulanz des Rettungsdienstes Baden auf. Diese befand sich jedoch nicht in Baden sondern in Aarau. Eigentlich wäre dies für die Zentrale ersichtlich gewesen, teilt die Einsatzzentrale Aargau mit.

Unklar bleibt aber weiterhin, ob ein anderes Ambulanzfahrzeug näher am Unglücksort gewesen wäre, und ob man der verstorbenen Frau allenfalls noch hätte helfen können. Auf Anfrage wollte die Einsatzzentrale am Montag nicht mehr dazu sagen.

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