Dass der Bund ab nächstem Frühling in Bremgarten in der militärischen Truppenunterkunft beim Waffenplatz 150 Asylsuchende unterbringen will, erfuhr der Stadtammann nicht offiziell von Bern, sondern vom Waffenplatzchef. Das sei nicht die Kommunikation, die er sich wünschte, so Raymond Tellenbach gegenüber Schweizer Radio und Fernsehen. Er hätte eine offizielle Vorabinformation vom Bund erwartet.
Kommunikation nach Plan
Von einer Kommunikationspanne will man beim Verteidigungsdepartement aber nichts wissen. Die Sprecherin des VBS, Sonja Mergelist betont, man informiere bewusst erst, wenn ein Entscheid gefallen sei: «Es geht darum nicht unnötige Aufregung und Spekulationen in den Raum zu stellen, sondern dass man wirklich erst kommuniziert wenn wir der Meinung sind, dass eine Unterkunft umfunktioniert werden soll. Diese Information erfolgte wie geplant.»
Die Information erreichte Bremgarten am Montag per Post. Das VBS informierte schriftlich über den Plan, die Unterkunft im Frühling umzunutzen. Nun können die Stadt Bremgarten und der Kanton Aargau im Rahmen eines Konsultationsverfahrens Stellung nehmen zum Plan des Bundes. Dieses läuft bis zum 25. Januar 2013.
Missverständnis
Doch das nächste Kommunikationsproblem steht bereits an. In Bremgarten interpretiert man das Schreiben von Bern nämlich offenbar anders als beim VBS und dem Bundesamt für Migration BFM. Wie Stadtammann Raymond Tellenbach gegenüber SRF sagte, heisse es, das BFM werde den Kontakt aufnehmen und weitere Informationen vermitteln. «Wir warten nun darauf, was das Bundesamt für Migration bringt».
Darauf könnte er jedoch noch lange warten. Denn der Sprecher des BFM betont gegenüber SRF, dass sie gar noch nicht zuständig seien. Der Lead liege beim VBS und man warte nun das Konsultationsverfahren ab. Immerhin betont die Sprecherin des VBS, dass die Taskforce des Verteidigungsdepartements jederzeit bereit wäre, sich auf Wunsch mit Bremgarten oder dem Kanton zusammenzusetzen und offene Fragen zu diskutieren.