Insgesamt verbuchten Schweizer Zoll und Grenzwache im 2012 an der Nordwestschweizer Grenze zwar steigende Zahlen: Die Zolleinnahmen der Zollkreisdirektion Basel überschritten erstmals die 8-Milliarden-Grenze.
Bei den Verzollungen von Privatwaren von Einkaufstouristen hingegen scheint sich eine «Stagnation auf sehr hohem Niveau» abzuzeichnen, wie der Kommandant der Grenzwachtregion I (Nordwestschweiz), Roger Zaugg, am Mittwoch vor den Medien erklärte.
Den Rückgang führen die Behörden auf verschiedene Ursachen zurück: «Die Leute kaufen mehr Waren innerhalb der Freimengen ein», sagt Zaugg. «Auf der anderen Seite ist wahrscheinlich auch die Versuchung grösser geworden, Ware nicht anzumelden - aus diesem Grund verzeichneten wir mehr Fälle von Schmuggel.»
Nach wie vor mehr «grüne Zettel»
Einen Rückgang bei den Zollbescheinigungen, den «grünen Zetteln», können die Behörden auf deutscher Seite allerdings noch nicht bestätigen. Mediensprecher Markus Ueckert vom Hauptzollamt Lörrach lagen am Mittwoch die Zahlen für die ersten drei Quartale 2012 vor. «Gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum im 2011 verzeichneten wir auch im 2012 nach wie vor eine Steigerung - und zwar um 23 Prozent», sagt Ueckert.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 15 Millionen Verzollungen im Nordwestschweizer Zollkreis zwischen Roggenburg BL und Kaiserstuhl AG vorgenommen - mehr als die Hälfte aller Verzollungen schweizweit, wie die Zollkreisdirektion ausführte. «Die Logistikbranche ist eben eine der Leitbranchen in Basel und Umgebung», erklärt der Basler Zollkreisdirektor Heinz Engi den bedeutenden Anteil, den Verzollungen in der Region Basel am Gesamtschweizer Kuchen einnehmen.