Killer, Kaktus, Krokus, The Cleans, The Rumblers, Sensor, Uhrsprung, Babblers, Irrwisch, Montezuma...der Kanton Solothurn scheint ein gutes Pflaster für Rock-Gruppen zu sein.
Auf bislang sechs CDs hat der Solothurner Schlagzeuger Pesche Borer mit seiner Reihe «Ba-Rock Town» die Vielfältigkeit bereits dokumentiert. Nun will er mehr: Borer will eine umfassende multimediale Chronik der Solothurner Rockmusik herausgeben.
Gesucht: Rock-Geschichten
Unter dem Titel «Ba-Rock Town History» will Borer auf einer DVD einen Dokumentarfilm, historische Fotos und bislang unveröffentlichte Aufnahmen sammeln.
Seit anderthalb Jahren sucht der Musiklehrer für dieses Projekt Videoaufzeichnungen von Solothurner Altrockern, stöbert nach verblichenen Fotos und befragt die Musiker, die in den 1960er Jahren mit ihren langen Haaren für Furore sorgten in der Region. Wer eine Geschichte zu erzählen habe, solle sie ihm unbedingt auf peter.borer@gawnet.ch mitteilen, bittet er um Mithilfe.
Wäre Elvis nicht gewesen...
Anekdoten gibt es einige zu erzählen zur Solothurner Rockmusik-Geschichte. Wie jene der Gruppe Kaktus, die mit ihrem Song «Bombe-Multi-Schpitze-Super-Irre-Wahnsinns-Hit» 1977 beinahe die Schweizer Hitparade gestürmt haben soll. Dann starb aber Elvis Presley und die Aufregung um seinen Tod soll dem Erfolg der Solothurner einen Strich durch die Rechnung gemacht haben, erzählt man sich.
Sicher ist: Das Video zum «Bombe-Multi-Schpitze-Super-Irre-Wahnsinns-Hit» gewann an den Schweizer Videotagen 1985 die Auszeichnung als bestes Musik-Video. Auch diese Geschichte darf in der «Ba-Rock Town History» natürlich nicht fehlen.
Wann die Chronologie veröffentlicht wird, weiss Peter Borer noch nicht. Bei Produktionskosten von über 100'000 Franken ist er auf die Unterstützung des Lotterie-Fonds angewiesen. «Schön wäre natürlich auch, wenn der Dokumentarfilm an den Solothurner Filmtagen gezeigt würde», wünscht sich der bald 60-jährige Rocker.