Walter Wobmann übernahm die Führung der SVP Solothurn nach den eidgenössischen Wahlen im November 2011. Er ersetzte den langjährigen Präsidenten Heinz Müller. Dieser trat nach den Verlusten bei den Wahlen und nach negativen Schlagzeilen im Zusammenhang mit einem Verfahren kurzfristig zurück. Die SVP stand eineinhalb Jahre vor den kantonalen Wahlen ohne Führung da.
Ich habe das Amt sicher nicht gesucht, aber wenn die Aufgabe da ist, übernimmt man sie.
Nicht sein Traum-Job
Geeignete Kandidaten gab es wenige, da übernahm der 55-jährige Nationalrat Walter Wobmann das Präsidium. Der Gretzenbacher ist seit den Anfängen bei der SVP dabei. Er war ein bekanntes Gesicht, aber nicht unbedingt der geborene Parteipräsident, wie er am Mittwoch gegenüber dem SRF-Regionaljournal einräumt: «Ich habe das Amt sicher nicht gesucht, aber wenn die Aufgabe da ist, übernimmt man sie. Trotzdem bin ich natürlich schon schweizweit tätig, in den Verbänden und politisch und bin natürlich schon mehr in der Schweiz unterwegs als im Kanton Solothurn».
Fokus auf Nationalrat und Beruf
Wie Walter Wobmann am Montag in einer Mitteilung schreibt, wolle er sich in nächster Zukunft jetzt wieder vermehrt auf sein Amt als Nationalrat und seinen Job in der Werkzeugbranche konzentrieren.
Auch das Präsidium von zwei nationalen Verbänden brauche viel Zeit. Wobmann ist Präsident der Föderation der Motorradfahrer der Schweiz sowie des Verbandes der Schweizer Busunternehmer. Durch den Rücktritt als Parteipräsident könne er sich besser auf diese Ämter konzentrieren.
Der Rücktritt nach so kurzer Zeit überrascht. Wobmann sagt jedoch, er habe dies immer so geplant. Ausserdem sei der Zeitpunkt gut. Es stehe ein Generationenwechsel an, nach 20 Jahren SVP im Kanton. In der Kantonsratsfraktion sei dieser mit der Wahl des neuen jungen Präsidenten Christian Imark bereits vollzogen, in der Parteileitung stehe er nun an.