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Aargau Solothurn Wasserfahren: In Rupperswil frönt man einer seltenen Sportart

Mit ihren langen, schwarz-grauen Booten rudern sie quer über den Fluss. Wer jetzt an Pontoniere denkt, liegt nicht ganz richtig. Wasserfahren ist zwar eine ähnliche Sportart, aber viel seltener. Gut 30 Vereine gibt es in der Schweiz. Einer davon ist der Wasserfahrverein im aargauischen Rupperswil.

Der Wasserfahrverein Rupperswil gehört zu den erfolgreichsten der Schweiz. Zweimal wöchentlich trainieren die Mitglieder und bereiten sich so auf die Wettkämpfe vor. Ziel ist es, einen ausgesteckten Parcours im Wasser so schnell wie möglich abzufahren.

Dabei stossen sich die Wasserfahrer mit einem Stachel, ähnlich einer Holzstange mit einer Metallspitze, dem Ufer entlang. In der Mitte des Flusses sind Tore aufgehängt, durch welche die Fahrer rudern. Die Schwierigkeit des Parcours ist auf die jeweilige Altersklasse und auf das Geschlecht angepasst.

Vielen sind die Pontoniere aus dem Militär bestens bekannt. Die beiden Sportarten unterscheiden sich jedoch:

  • Beim Wasserfahren steht die Geschwindigkeit im Zentrum. Zwischen drei und fünf Minuten dauert das Abfahren eines Parcours. Im Gegensatz dazu halten sich die Pontoniere viel länger in den Booten auf.
  • Bei den Pontonieren ist das Fahrmaterial, wie beispielsweise die Art der Ruder, vorgegeben. Bei den Wasserfahrern hat man mehr Freiheiten und darf beispielsweise seine Lieblingsruder mitbringen.

Den Sport für die Jungen attraktiv machen

Vor allem für den Nachwuchs bietet der Wasserfahrverein viele Aktivitäten. Mit gemeinsamen Ausflügen und Lagern versucht man den jungen Sportlern ein aufregendes Programm zu bieten und sie für die eher seltene Sportart zu gewinnen. Ab dem 10. Lebensjahr kann man dem Verein in Rupperswil beitreten.

Das Trainingsgelände in Rupperswil an der Aare bietet optimale Bedingungen. Der Fluss ist in zwei Abschnitte geteilt, welche durch eine kleine Insel getrennt sind. Auf der einen Seite ist die Strömung sehr gering, und somit sehr gut geeignet für Anfänger. Auf der anderen Seite ist die Strömung wesentlich grösser. Dort befindet sich der Parcours.

Kinderboot ist in Entwicklung

Eine wichtige Aufgabe im Verein übernimmt der Jungfahrleiter Lukas Bieri. Er ist für das Training der jungen Wasserfahrer zuständig. Seit gut 13 Jahren ist der Jungfahrleiter beim Wasserfahrverein Rupperswil dabei und schätzt die Kombination von Kraft und Technik, die ihm der Sport bietet.

Kinder für den Wasserfahrsport zu begeistern, sei schwierig, erklärt der Präsident des Schweizer Wasserfahrverbands, Thomas Waldmeier. Die Ruder und Boote seien sehr schwer, sagt er zu Radio SRF. Deshalb arbeite man an einem Kinderboot, das viel leichter sei.

Auch habe man einen Hersteller gefunden, der leichtere Ruder produziert, um den Sport gerade für Jüngere attraktiv zu machen. Der Prototyp des Kinderweidlings existiere bereits. Auch haben sich schon Vereine gemeldet, die an einem solchen interessiert seien.

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