«Es hat ja gar nicht so viele Leute in der Stadt!»: Dieser verwunderte Ausruf war in den Strassen der Aarauer Altstadt mehrmals zu hören während eines Augenscheins am Sonntagmittag. Tatsächlich: Das grosse Gedränge blieb aus am ersten verkaufsoffenen Sonntag im Dezember 2013. Die Stadt Aarau war belebter als an «normalen» Sonntagen, aber in keiner Weise überlaufen.
Sonne in den Bergen schadet dem Geschäft im Tal
Ein ähnliches Bild zeigte sich am Sonntag auch in den Läden der Solothurner Altstadt, wie Willy Reinmann gegenüber Radio SRF bestätigt. Der Geschäftsführer der Stadt- und Gewerbevereinigung führt das magere Publikumsaufkommen auf zwei Gründe zurück: «Am Samstag hatte es mehr Leute in den Läden, weil es auf dem Jura und in der Stadt geregnet hatte. Am Sonntag hingegen sind wohl einige Leute aus dem Nebel auf die Berge geflüchtet. Dazu kommt: Die Gratifikation ist noch nicht auf dem Konto.»
Reinmann erwartet deshalb am nächsten verkaufsoffenen Sonntag mehr Publikum. Seinen Informationen zufolge haben vor allem Parfumerie- und Elektronikgeschäfte leicht bessere Geschäfte gemacht in diesem Jahr. Bei Schuhen, Textilien und Spielwaren hingegen stagnierten die Umsätze, wie Reinmann im «Regionaljournal Aargau Solothurn» erklärte.
Gute Stimmung, wenig Stress
Auch Andrea Bauer von der Migros Aare berichtet nur über «verhalten positive» Bilanzen ihrer Super- und Fachmärkte. Zahlen nennt sie keine, der Ansturm habe sich aber in Grenzen gehalten, so die Mediensprecherin auf Anfrage. Auch sie macht dafür unter anderem das schöne Wetter verantwortlich.
Die Migros-Sprecherin kann den eher tiefen Frequenzen in den Geschäften aber auch etwas Positives abgewinnen: «Es war kein Stress, keine Hektik, sondern wirklich eine gemütliche Weihnachtsatmosphäre. Die Leute flanierten durch die Geschäfte, haben ausprobiert, sich informiert und den Tag mit ihrer Familie genossen.»
Andrea Bauer und die Migros-Märkte hoffen ebenfalls auf den zweiten verkaufsoffenen Sonntag. «Die Erfahrung zeigt: Je näher Weihnachten rückt, desto kauffreudiger werden die Leute. Am ersten Sonntag schaut man noch, was man wem schenken könnte. Am zweiten Sonntag schlägt man dann zu.»