Die Fakten liegen seit Monaten auf dem Tisch: Eine Sanierung des Tunnels kostet bis zu 170 Millionen Franken, wenn der Tunnel für weitere 50 Jahre betriebsbereit gemacht werden soll. Sie kostet etwa 100 Millionen Franken, wenn der Tunnel nur für 25 Jahre fit gemacht wird.
Ist die Sanierung billiger zu haben?
Am Medienanlass des Komitees «Weissensteintunnel erhalten» am Mittwochnachmittag ging es somit vor allem darum, gute Stimmung zu verbreiten. Um das zu erreichen wurde (von Nationalrat Stefan Müller-Altermatt über den Solothurner Tourismusdirektor Jürgen Hofer bis hin zum Regierungsrat Roland Fürst) viel Prominenz aufgeboten – und die anwesenden Journalisten wurden in der Tunnelmitte mit der «Grünen Fee» verwöhnt.
Bahnt sich im Komitee langsam Verzeiflung an, dass man derart die Öffentlichkeit sucht? «Nein», sagte Komitee-Präsident Stefan Müller-Altermatt: «Wir wollen aber zeigen, dass wir breit abgestützt sind». Dennoch: Neues war kaum zu vernehmen – bis auf zwei vage Punkte.
- Daniel Wyder, Leiter Infrastruktur der BLS, liess verlauten, dass die Sanierung eventuell sogar für etwas unter 100 Millionen Franken zu realisieren sei. Auf eine genaue Zahl wollte er sich jedoch nicht einlassen. So oder so, die BLS bevorzuge die Sanierungsvariante für 25 Jahre, sagte Wyder.
- Zudem liess das Komitee einen Ingenieur auftreten, welcher vor rund 20 Jahren (!) Projektleiter einer Angebotsüberprüfung war. Diese kam damals zum Schluss, dass sich der Tunnel sogar für nur 6 Millionen Franken instand stellen liesse. Welche Bedeutung dieser Studie heute noch beizumessen ist, blieb allerdings unklar.
Vor allem für das Solothurnische Thal wäre die Schliessung des Weissensteintunnels eine herbe Enttäuschung, wurde erneut betont. Für viele Pendler ist die Bahn durch den Tunnel die schnellste Verbindung in die Kantonshauptstadt.