Am Mittwochabend war es soweit: Die Zürcher Stadtregierung wurde auf ihrer traditionellen Hirsebreifahrt auf der Limmat in Baden in Empfang genommen, und zwar vom Badener Stadtrat und der Cordulazunft. Erstmals übernachten die Zürcher gar in Baden, bevor es weiter in Richtung Strassburg geht.
Strassburger lachten Zürcher aus
Hirsebreifahrt – das ist eine alte Tradition, die zurückgeht auf das Jahr 1456. Damals boten die Zürcher den Strassburgern an, dass sie ihnen bei Bedarf helfen würden und dazu auch in einem Tag bei ihnen sein könnten.
«Die Strassburger lachten die Zürcher fast ein bisschen aus und glaubten nicht, dass die Zürcher das schaffen würden», erklärt der Medienchef der Hirsebreifahrt, René Schraner.
Herausforderung gemeistert
Dadurch fühlten sich die Zürcher herausgefordert. Deshalb rührten sie bei sich zu Hause einen Hirsebrei an, füllten ihn in einen gusseisernen Kessel und fuhren damit auf der Limmat los in Richtung Strassburg.
«Dort kamen sie dann tatsächlich nach 20 Stunden an», erklärt der Medienchef gegenüber Radio SRF. «Die Strassburger waren dann ruhig», fügt Schraner schmunzelnd an. Seither wird diese sogenannte Hirsebreifahrt – mit Unterbrüchuen – alle zehn Jahre durchgeführt, und in diesem Jahr gibt es erstmals einen längeren Stopp in Baden.
Die zwei Schweizer Städte an der Limmat
«Baden hat mit Zürich einen guten Kontakt und Austausch», sagt Badens Stadtammann Geri Müller. Zürich und Baden seien gute Nachbarn, wo man eben auch einmal übernachten könne. Schliesslich gehe es ja jetzt nicht mehr darum zu zeigen, wie schnell man von Zürich nach Strassburg gelangen kann.
Der Besuch vom Mittwoch sei ein Moment, um an jenen Tag zurück zu denken und «weniger ernsthafte Sachen auszutauschen», findet Stadtammann Geri Müller und freut sich auf den lockeren Anlass.