Es ist schlechtes Wetter für die Jagd: Es stürmt und regnet immer wieder. Trotzdem sind oberhalb von Oberrohrdorf 16 Jäger und Treiber unterwegs. Sie sind auf der sogenannten Treibjagd. Das heisst, dass die Treiber die Tiere aufscheuchen und sie in Richtung Jäger treiben.
Gegen diese Treibjagd gab es im Aargau früher grossen Widerstand. Mehrmals wurden Volksinitiativen dagegen lanciert. Das Argument: Die Treibjagd stresse das Wild. Es sei Tierquälerei. Mehrmals haben sich die Stimmbürger jedoch dagegen ausgesprochen, die Treibjagd zu verbieten.
Ohne Jagd breiten sich Seuchen aus
Ein Verfechter der Treibjagd ist der Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, Johannes Jenny. Die Jäger seien am Wohl der Tiere interessiert, so der Naturschützer. Deshalb beteiligt er sich selbst auch an der Treibjagd. Jenny ist überzeugt, dass es ohne Jagd zu viele Wildtiere gäbe. Damit könnten sich Seuchen ausbreiten, was nicht mehr tierschutzkonform wäre.
Die Jagdgesellschaften selbst betonen auch, dass es ihnen vor allem um das Tierwohl geht. In Oberrohrdorf hat man sich deshalb auch entschlossen, bei der Treibjagd auf grossen Lärm zu verzichten. Zudem will man das Image der trinkenden Jäger abstreifen. Während der Jagd trinken die meisten nur noch Tee. Der Treffsicherheit ist dies sicher zuträglich.