Die Kennzahlen zum Wettinger Budget:
- Ertrag: 108 Millionen Franken
- Aufwand: 108 Millionen Franken
- Steuerfuss: 95 Prozent (bleibt gleich)
- Selbstfinanzierungsgrad: 25 Prozent
Wir haben kein überschwängliches, aber doch ein gutes Budget.
Wettingen startet mit einer schwarzen Null ins neue Jahr. Diese kommt jedoch im Budget 2016 nur zu Stande, weil der Gemeinderat Landverkäufe von 2,5 Millionen Franken einkalkuliert und den Sachaufwand stark reduziert (-16 Prozent oder 2,8 Millionen Franken verglichen mit dem Budget 2015). Wettingens Problem sind die Steuereinnahmen. Sie sind seit einiger Zeit rückläufig.
Genau hier wollte die Ratslinke ansetzten. SP, Grüne und EVP verlangten, dass der Einwohnerrat das Budget zurückweist, und der Gemeinderat an einer nächsten Sitzung ein überarbeitetes Budget mit einem Steuerfuss von 100 Prozent vorlegt.
Wettingens Finanzpolitik ist nicht nachhaltig. Sparen alleine reicht nicht. Wir müssen die Steuern erhöhen.
Die Bürgerlichen im Einwohnerrat zeigten allerdings keine Sympathien für eine Steuerfusserhöhung. Verschiedene Vertreter wiesen darauf hin, dass Wettingen erst kürzlich den Steuerfuss von 92 auf 95 Prozent erhöht habe, eine weitere Erhöhung zum jetzigen Zeitpunkt könne man den Bürgern nicht zumuten. Der Antrag der Ratslinken scheiterte in der Abstimmung dann auch deutlich mit 16 Ja-Stimmen gegen 30 Nein-Stimmen.
Erfolgreicher mit ihren Anträgen war die Finanzkommission. Sie setzte Einsparungen von insgesamt rund 140‘000 Franken durch. So kürzte sie zum Beispiel verschiedene Beiträge an die Heilpädagogische Schule. Christian Wassmer, Präsident der Finanzkommission, sagte zu Beginn der Debatte, dass «der Geist des Sparens klar und deutlich aus dem Budget 2016 herauszulesen ist», dass aber leider nicht auf Aufgaben verzichtet werde. Diese Meinung teilten die Bürgerlichen im Rat.
Wir bedauern es, dass keine mutigen Entscheide gefällt wurden, um die Finanzen wieder auf Kurs zu bringen.
Am Schluss der Debatte beantragten die SP und die Grünen, das Budget abzulehnen. Erneut waren sie chancenlos. In der Schlussabstimmung stimmten schliesslich 30 Einwohnerräte dem Budget zu, 16 lehnten es ab.