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Aargau Solothurn Wettinger Polizist durch Schuss aus eigener Dienstwaffe verletzt

Eine Patrouille der Regionalpolizei Wettingen wurde am Donnerstag zu einer Streiterei in einer Wohnung gerufen. Eine Bewohnerin griff die Polizisten an. Im Handgemenge löste sich ein Schuss und traf einen Polizisten ins Bein. Die Frau wurde verhaftet.

Der Polizist erlitt einen Steckschuss im Knie. Eine Ambulanz transportierte den Verletzten ins Spital. Lebensgefahr bestand nie, sagt Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei Aargau gegenüber Radio SRF. Der Kollege des Polizisten blieb unverletzt.

Nach dem Zwischenfall nahm die Polizei drei Personen in der Wohnung fest. Es handelt sich um eine 33-jährige Schweizerin und einen 23-jährigen Bewohner. Auch ein weiterer Mitbewohner wurde vorläufig festgenommen. Die Frau wurde einem Amtsarzt vorgeführt. Sie befindet sich inzwischen in einer psychiatrischen Klinik.

Strafuntersuchung eingeleitet

Die genauen Umstände der Schussabgabe sind noch unklar. Offen ist auch, weshalb die offenbar psychisch angeschlagene Frau die Polizisten angegriffen hatte.

Kurz nach Mitternacht war eine Patrouille der Regionalpolizei Wettingen ausgerückt, weil ein Bewohner des Mehrfamilienhauses Alarm geschlagen hatte. Die Frau und der Mann hatten sich seit längerer Zeit gestritten. Als die Polizisten die Wohnung betraten, trafen sie zunächst auf eine Frau.

Diese schien apathisch zu sein, ging dann aber unvermittelt auf die Polizisten los. Dabei kam es in den beengten Räumlichkeiten zu einem Handgemenge. In dessen Verlauf löste sich aus der Dienstwaffe des einen Polizisten ein Schuss und traf ihn im Bein.

Waffe immer einsatzbereit

Zur Klärung des Vorfalls eröffnete die Staatsanwaltschaft Baden hat eine Strafuntersuchung. Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau geht aber davon aus, dass der Polizist die Pistole nicht in der Hand hatte. «Es deutet vieles darauf hin, dass die Waffe im Holster war.»

Die Beamten der Regionalpolizei Wettingen tragen die Pistolen-Holster auf dem Oberschenkel. Zu vermuten ist, dass im Handgemenge die Frau absichtlich oder unabsichtlich den Abzug der Pistole betätigte. Die Kugel ging dann direkt ins Knie des Polizisten.

Die Pistolen der Polizisten sind immer durchgeladen. Einen Sicherungshebel haben sie nicht. Bernhard Graser: «Das ist so, weil man im Ernstfall nicht lang Zeit hat, um die Waffe zu laden oder zu entsichern. Wenn man den Abzug betätigt, dann knallts.»

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