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Spazierweg am Seeufer, im Hintergrund die künftig überfluteten Wiesenflächen.
Legende: Der Spazierweg soll weichen: Hier möchte der Kanton ein Flachufer mit Holzsteg bauen. Doch der Steg ist umstritten. zvg

Aargau Solothurn Widerstand gegen Spaziersteg am Hallwilersee

Eigentlich sollten in diesen Tagen in Beinwil am See die Bagger auffahren: Der Kanton wollte das Seeufer natürlicher gestalten. Doch das Projekt dürfte zumindest für dieses Jahr gestorben sein. Es gibt Widerstand, vor allem gegen den geplanten Holzsteg für die Spaziergänger.

Tausende von Tagestouristen umrunden den Hallwilersee auf dem Uferweg. Doch dieser Uferweg ist künstlich entstanden, erbaut auf einem Damm während des letzten Weltkrieges. Im Naturschutzgebiet Ägelmoos möchte der Kanton die ursprüngliche Form des Seeufers wieder herstellen: Das Wasser soll die angrenzenden Wiesen ab und zu überschwemmen können, der Damm soll weichen.

Umstrittene Plattform auf dem Steg

Damit auch in Zukunft Spaziergänger die Stelle passieren können, ist ein Steg aus Holz geplant. Dieser Steg löst nun aber Widerstand aus, wie das «Regionaljournal Aargau Solothurn» von Radio SRF am Montag berichtet. Umstritten ist vor allem eine geplante Plattform in der Mitte. Diese Plattform könnte von Jugendlichen «zweckentfremdet» werden, befürchten Landschaftsschützer. Statt in Ruhe die Aussicht auf das natürlichere Ufer zu geniessen, könnten hier laute Partys steigen und die Ruhe der Natur stören, so die Befürchtung.

Aus diesem Grund ist bei der Gemeinde Beinwil am See eine Einsprache gegen das Baugesuch eingegangen, wie die Gemeinde bestätigt. Zudem hat auch die Seeufer-Schutzkommission Vorbehalte geäussert, wie Radio SRF berichtet. Diese Kommission äussert sich in beratender Funktion zu allen Bauvorhaben in Ufernähe.

Einsprache verzögert Baustart wahrscheinlich bis 2014

Über die Einsprache ist noch nicht entschieden, das Einspracheverfahren läuft nun. Unter diesen Umständen sei ein Baustart noch in diesem Jahr aber eher unrealistisch, bestätigt der zuständige Projektleiter beim Kanton. Die Renaturierung sei aufgrund der Bodenbeschaffenheit nur zu bestimmten Zeiten möglich: Im Winter können keine Arbeiten ausgeführt werden.

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Ob der Kanton das Projekt im nächsten Jahr dann durchzieht, ist noch unklar. Aktuell sind die 150'000 Franken im Budget 2013 vorgesehen, sie müssten für 2014 neu bewilligt werden. Ursprünglich wollten die Projektleiter des Kantons im September mit den Bauarbeiten starten und bis Ende Monat das renaturierte Ufer bereits eröffnen.

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