Wer durch das Merker-Areal und seinen klosterartigen Bau mit Innenhof läuft, der wandelt nicht nur durch ein Stück Geschichte, sondern durch ein scheinbar wildes Sammelsurium der unterschiedlichsten Betriebe: Praxen für Physiotherapie oder Geburtsvorbereitung, ein Blumenladen, ein Kulturlokal, ein Restaurant, mehrere Architekten, Werbebüros und Fotografen - es hat von scheinbar Allem.
«Nein, die Industrie ist nicht mehr vertreten seit 1991 das Waschmaschinengeschäft verkauft und das Areal nicht mehr für die Industrie genutzt wurde», erklärt Sibylle Hausammann-Merker. Sie ist die Tochter von Walter Merker, dem damaligen Patron. Heute ist sie die Verwaltungsratspräsidentin der Merker Liegenschaften AG.
Ein bunter Gewerbe-Mix
Sie führt uns in verschiedene Ateliers und Büros, ins Kulturlokal Stanzerei, in einen Blumenladen, zu einem Geigenbauer oder ins Architekturbüro Zulauf & Schmidlin. Dieses Büro hat Umbau und Sanierung des Merker-Areals geplant und ist später selber eingezogen.
Eigentlich hätten all diese Firmen nur als Zwischennutzung dienen sollen. Doch aus einem Provisorium wurde eine längerfristige Nutzung. Heute gibt es rund 80 Mieter auf dem Merker-Areal. Dazu gehört auch ein Restaurant, welches in der alten Spedition der Firma Merker untergebracht ist. Gegen 270 Personen arbeiten auf dem gesamten Areal. Hinzu kommen 45 Wohnungen, welche 2009 gebaut wurden.
Lange Wartelisten
Sibylle Hausammann-Merker ist zufrieden und glücklich, wie es mittlerweile auf dem Merker-Areal aussieht. Keine Wehmut wenn sie an die alten Zeiten zurück denkt? «Nein, überhaupt nicht. Das, was wir getan haben, war das Richtige.» Und der Erfolg gibt ihr Recht. Wer ins Merker-Areal einziehen will, der muss auf die Warteliste. Und die ist lang.
Auch Dominique Girod strahlt. Sie gehörte 1992 zu den ersten, die in die alten Gemäuer der Firma Merker einzog. «Die sanitären Anlagen funktionierten damals noch nicht überall, weil die ersten Umbauarbeiten bereits liefen», erinnert sie sich. «Aber wir haben uns arrangiert und es nicht bereut.»
Wie eine Familie
Noch heute arbeitet sie hier, zusammen mit ihrem Partner Julien Gründisch, in der Firma Girod Gründisch, einem Büro für Visuelle Kommunikation. Eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Baden sei es gewesen, erinnert sie sich.
Und heute? «Einige aus der damaligen Zeit arbeiten immer noch hier», erklärt Dominique Girod. Es sei vergleichbar wie mit einer Familie, in der manche Mitglieder bleiben, und andere gehen. Und jeder, der neu dazu kommt, wird irgendwie ein Teil der Merker-Familie, schmunzelt Girod.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)