Feuerbrand wird durch ein Bakterium auf die Bäume übertragen. Darauf sterben diese ab. Im Jahre 2007 hatten Bauern grosse Schäden zu beklagen, weil der Feuerbrand sehr aggressiv war.
Experten sind uneinig
Dieses Jahr könnte der Feuerbrand wieder schlimmere Auswirkungen haben. «Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Gefahr von Feuerbrand bei kalten Wintern weniger stark ist, als wenn es mild ist», sagt Philipp Gut, Experte beim «Wallierhof», dem solothurnischen Bildungszentrum für Bauern.
Anders sieht dies Geri Busslinger vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg im Kanton Aargau. «Dass der Feuerbrand in milden Wintern weniger aggressiv ist, ist wissenschaftlich nicht bewiesen», sagt der aargauische Experte.
Erst im Frühling, während der Blütezeit könne es heikel werden. Wenn es zu dieser Zeit noch wärmer und regnerischer werden sollte, müsse man reagieren.
Neues Pflanzenschutzmittel schützt weniger gut
Neue Bestimmungen vom Bund machen es schwieriger, die Bäume vom Feuerbrand zu schützen. Bisher durfte man das Antibiotikum Stretomycin zweimal pro Jahr anwenden, welches die Gefahr von Feuerbrand um 80 Prozent reduziert. Neu darf das Mittel nur noch einmal im Jahr genützt werden. Der Bund will den Einsatz von Antibiotika in der Natur verringern. Stattdessen sollen Bauern auf das Pflanzenschutzmittel LMA umsteigen.
Das Kalium-Aluminium-Sulfat LMA ist aber erwiesenermassen weniger effektiv, als das Antibiotikum. Dazu kommt, dass die Schweiz keine Erfahrungen im Umgang mit dem Mittel hat, sagt Philipp Gut vom Bildungszentrum Wallierhof im Kanton Solothurn. Das Mittel wurde nicht getestet. Wie gut es wirke, könne man erst nach ein paar Jahren sagen, wenn man das Pflanzenschutzmittel mehrmals angewendet wurde.