Die «Juraweid» in Biberstein besteht aus einem Bauernbetrieb und einem Restaurant. Zwei Drittel davon gehören Pro Natura, ein Drittel der Gemeinde. Bereits vor rund einem Jahr, als sich Pro Natura an der «Juraweid» beteiligte, hagelte es Kritik.
Bauern fühlten sich übergangen und warfen die Frage auf, weshalb sich Pro Natura überhaupt an einem solchen Betrieb beteilige. Nun gibt es also neue Kritik. Ein Hörer des Regionaljournals schreibt in einem Mail: «Mit grossem Bedauern habe ich erfahren, dass der Pächter des Restaurants Juraweid gekündigt hat, angeblich weil Pro Natura einen höheren Pachtzins verlangt.»
Geld fliesst in den Unterhalt der «Juraweid»
Auf Anfrage des Regionaljournal bestätigt der Pächter, dass ihn finanzielle Überlegungen zur Kündigung gebracht hätten. Es habe im Pachtvertrag noch «Interpretationsspielraum» gegeben, deshalb hätte er einen höheren Umsatzanteil abliefern müssen. Per Ende September wird er deshalb die «Juraweid» verlassen.
Auch Johannes Jenny von Pro Natura bestätigt dies. Er ergänzt: «Wenn das Restaurant nicht gut läuft, dann ist die Pacht sehr günstig.» In einem guten Jahr wird aber eine entsprechende Umsatzabgabe fällig. «Das ist ganz normal», so Jenny.
Brisant: Pro Natura Aargau hat finanzielle Sorgen. Das Regionaljournal hat im Mai 2016 darüber berichtet. Will Pro Natura jetzt also mit der «Juraweid» die eigenen Kassen füllen?
Das ist absurd!
«Nein», sagt Johannes Jenny. Das Geld aus der Pacht fliesse gar nicht in die Kasse von Pro Natura. Es werde für den Unterhalt der «Juraweid» verwendet. So oder so müssen die Gemeinde Biberstein und Pro Natura jetzt einen neuen Pächter suchen. Die entsprechende Ausschreibung ist bereits publiziert.