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Bild 1 von 12. 27. November 2004: In Gretzenbach sterben sieben Feuerwehrmänner beim Einsturz einer Tiefgarage. Drei können verletzt gerettet werden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 12. Es lag zuviel Erde auf der Tiefgarage. Die beim Brand geschwächten Stützpfeiler konnten die schwere Last nicht mehr tragen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 12. 30. November 2004: Schulkinder zünden in Gretzenbach Kerzen an. In unmittelbarer Nähe zur Unglücksstelle hat man eine provisorische Gedenkstätte für die Verstorbenen errichtet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 12. 1. Dezember 2004: Soldaten räumen die Unglücksstelle der eingestürzten Tiefgarage auf. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 12. 3. Dezember 2004: Zwei stark beschädigte Autos sind in der eingestürzten Garage sichtbar. Zudem sieht man jetzt auch klar den Abriss der Betonplatten. Zuvor waren sie von Erde verschüttet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 12. 3. Dezember 2004: Anwohner staunen noch immer über das grosse Loch in der Mitte ihrer Mehrfamilienhaussiedlung, wo sich die eingestürzte Tiefgarage befand. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 12. 4. Dezember 2004: In Schönenwerd findet die Trauerfeier für die sieben getöteten Feuerwehrmänner statt. Tausend Feuerwehrmänner aus der ganzen Schweiz und dem grenznahen Ausland sind gekommen, um den Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 12. Er ist einer der Feuerwehrmänner, welche das Unglück überlebt haben: Henry Dobler wird auf einer Bahre zum Trauer-Gottesdienst gefahren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 12. An der Trauerfeier nehmen auch Bundespräsident Joseph Deiss (rechts) und der Solothurner Regierungsrat Walter Straumann (links) teil. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 12. 10. Dezember 2004: Polizisten und Armee-Angehörige untersuchen die letzten acht zerdrückten Autos beim mutmasslichen Brandherd. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 12. 15. November 2005: Eine Studie bestätigt, dass der Brand allein die Betondecke nicht zum Einsturz bringen konnte. An einer Medienkonferenz hören Staatsanwalt Rolf von Felten (rechts) und Oberststaatsanwalt-Stellvertreterin Sabine Husi (links) dem Betonexperten Aurelio Muttoni bei seinen Erläuterungen zu. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. 15. November 2010: Vor dem Amtsgericht Olten-Gösgen beginnt der Prozess. Die Staatsanwaltschaft wirft fünf Angeklagten fahrlässige Tötung vor. Hier gehen zwei Angeklagte ins Oltner Stadthaus, wo der Prozess aus Platzgründen stattfindet. Zwei Angeklagte werden verurteilt, später aber vom Obergericht wieder freigesprochen. Bildquelle: Keystone.
Es ist kurz nach 6 Uhr an diesem Samstagmorgen, dem 27. November 2004. Die Stützpunktfeuerwehr Schönenwerd dringt in eine unterirdische Einstellhalle ein, um drei brennende Autos zu löschen.
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Gegen 7.15 Uhr stürzt unvermittelt innert Sekunden die Betondecke herab und begrägt zehn Männer, die sich bereits auf dem Rückzug befinden. Drei Männer können sich retten. Für sieben Männer kommt jede Hilfe zu spät.
Das Unverhoffte
Die getöteten Feuerwehrmänner sind zwischen 27 und 42 Jahre alt. Mit Ausnahme des 27-Jährigen handelt es sich um langjährige und erfahrene Feuerwehrleute. Vier der Toten sind verheiratet, drei hinterlassen Kinder.
Den Einsatz angeordnet hatte Feuerwehr-Kommandant Markus Gugger. Zehn Jahre nach dem Drama erinnert sich Gugger im Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF: «Es läuft alles wie ein Film ab. Der Alarm. Das Unverhoffte, mit dem wir nie gerechnet hatten.»
«Das wird nie vergessen sein»
Es vergingen Stunden an diesem 27. November, bis feststand, dass sieben Männer ums Leben gekommen waren. Die Feuerwehrleute, welche ihre Kameraden zu retten versuchten, hatten die Hoffnung lange nicht aufgegeben, erzählt Markus Gugger. Die Hoffnung, die Kameraden vielleicht in einem Hohlraum wohlbehalten zu finden.
Mittlerweile muss Gugger nicht mehr jeden Tag an das Unglück denken. Er habe es in eine Schublade versorgt, könne es hervorholen, wenn er das Bedürfnis habe. «Das wird das ganze Leben lang bleiben, nie vergessen gehen».
Die Schuldfrage nagte
Nach dem Unglück war der Kommandant täglich mit dem Drama konfrontiert. Mehr als ein ganzes Jahr lang drehte sich Markus Guggers Leben um fast nichts anderes. Die Familie habe gelitten; er habe Hilfe benötigt, um sie nicht zu verlieren, erzählt er.
Und er hatte sich die Schuldfrage gestellt. Zwar stand von Anfang an fest, dass Markus Gugger keinen Fehler gemacht hat. Aber er hatte den Befehl gegeben, die Feuerwehrmänner in die Unglücks-Garage geschickt. Erst als Jahre später ein Gericht festhielt, dass die Feuerwehr keine Schuld trifft, sei die Schuldfrage für ihn erledigt gewesen.
Bis 2012 ist Markus Gugger in der Feuerwehr geblieben. «Ich war mit Leib und Seele Feuerwehrmann», erzählt er im Gespräch mit Radio SRF. Aufzuhören wäre wie eine Flucht gewesen, das sei für ihn nicht in Frage gekommen.